Picasso: Künstler, Cowboy oder Indianer?
„Und alles konzentriert sich in der flammenden Starrheit seines Blicks…“, so das Zitat Brassais, der mit diesen Worten, Picassos Blick ziemlich genau beschrieb. Aus allen Fotografien, schaut er zu dem Betrachter herunter, mit seinen dunklen, intelligenten Augen. Neben klassischen Bildern, beispielsweise mit Francois Gilot am Strand, gibt es auch komisch-sympathische Inszenierungen. Mal als Indianer in Großformat, dann mit falschem Bart und falscher Nase oder in einem Cowboykostüm, diese Momente zeigen Picasso als Inszenierungskünstler. Ernsthaftere Inszenierungen sind ebenfalls zu finden, so beispielsweise in seinem Atelier oder zu Hause mit Francois Gilot am Mittagstisch. Allerdings wird dieses Bild gleich wieder durch die benachbarte Fotografie zerstört, denn dort sitzt Picasso mit Brötchenhänden am Tisch.

"Einen typischen Avedon oder Irving Penn haben wir auch in der Ausstellung"
Nicht nur Portraits von Picasso lassen sich in der Ausstellung finden, sondern auch Portraits von den Fotografen selbst. Künstler wie Irving Penn, Richard Avedon, Henri-Cartier-Bresson oder Cecil Beaton begleiteten Picasso fotografisch. Den einen oder anderen, wie Avedon und Penn gelang es sogar, so die Kuratorin der Ausstellung Kerstin Stremmel, ihre eigenen Ideen durchzusetzen. Es gäbe nicht nur anekdotische Bilder, sondern auch "sehr gute Portraits von den Fotografen“, fügte Stremmel erklärend hinzu. „Picasso ging sehr souverän mit den Fotografen um, er ließ alles zu und hat nie redigiert. Das einzige was er wollte, war immer nur die Fotografien zu sehen. Beim Publizieren der Bilder ließ er ihnen freie Hand. Das zeugt von einem unglaublichen Selbstbewusstsein“, so Stremmel weiter.

250 Aufnahmen gibt es in der neuen Ausstellung „Ichundichundich. Picasso im Fotoporträt.“zu sehen. Die Fotografien knüpfen auch an die Picasso Sammlung des Museum an. Von seinem Leben als Bohemien in Montparnasse bis zu seinen späten Jahren in Südfrankreich wurde Picasso fotografisch festgehalten.

Infobox:
24.09.2011 – 15.01.2012
Eintritt: 10 Euro, ermäßigt 7 Euro, Familien 20 Euro
Am ersten Donnerstag im Monat, ab 17 Uhr ist der Eintritt um 50 Prozent reduziert
Öffnungszeiten: Di-So (inkl. Feiertage) 10-18 Uhr
Jeden 1. Do im Monat 10-22 Uhr
montags geschlossen
Museum Ludwig
Heinrich Böll Platz
50667 Köln

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