Köln | Nach dem Jubiläumsjahr 2016 wartet das Museum Ludwig in Köln auch im kommenden Jahr mit einigen großen Ausstellungen auf. Den Auftakt bildet eine Präsentation ganz neuer Werken von Gerhard Richter, der 2017 seinen 85. Geburtstag feiern wird. Im Frühjahr 2017 folgt eine große Ausstellung zu Otto Freundlich. Zeitgleich zur Art.Cologne zeigt das Haus eine Schau zur Trisha Donnelly, der Wolfgang-Hahn-Preisträgerin 2017. Im Sommer präsentiert das Museum Ludwig in einer großen Ausstellung die Sammlung Wolfgang Hahn. Im Herbst werden Fotos von Werner Mantz, darunter erstmals auch seine Portraits, in Köln zu sehen sein. Den Abschluss bildet eine große Schau zu James Rosenquist, an der der Künstler selbst mitarbeitet.

„Wir dachten, dass wir nach dem Jubiläumsjahr 2016 im kommenden Jahr etwas durchatmen können, doch auch 2017 wird es mindestens drei große Ausstellungen geben“, kündigte heute Dr. Yilmaz Dziewior, Direktor des Museums, an. Und dabei habe er noch nicht einmal eine große Präsentation zum 85. Geburtstages von Gerhard Richter mitgezählt. Anlässlich dieses Geburtstages könne sich das Haus auf einige neue Schenkungen von neuen Richter-Exponaten freuen. So hätten Förderer und Richter selbst bereits angekündigt, 2017 dem Museum Ludwig eine ganze Reihe von Editionen schenken zu wollen.

Das Ausstellungsjahr 2017 im Überblick

Gerhard Richter. Neue Bilder
Am 9. Februar 2017 wird Gerhard Richter seinen 85 Jahre alt. Auf der ganzen Welt wird es dann Ausstellungen zu seinem Werk geben, „unsere Präsentation wird wohl die spektakulärste“,  war sich Dziewior heute sicher. Denn das Museum Ludwig wird einige in diesem Jahr neu geschaffene Gemälde Richters ausstellen, die somit erstmals zu sehen sein werden. Weil Richter selbst seinen Geburtstag nicht öffentlich feiern möchte, wird es keine Eröffnung geben, so Dziewior.
9. Februar – 1. Mai 2017

Otto Freundlich. Kosmischer Kommunismus
„Zu Unrecht hat er nicht den Bekanntheitsgrad, den er haben sollte“, sagte Dziewior heute. Das will das Museum Ludwig mit einer großen Ausstellung zum Werk des Künstlers ändern. Gezeigt werden sollen rund 80 Exponate. Dabei versprach der Museums-Direktor heute einen „Aha-Effekt“ für die Besucher. Denn Kuratorin Julia Friedrich wird mit der Schau modernste Forschungsergebnisse zu Freundlich präsentieren und habe selbst einige neue Aspekte an dessen Werk offengelegt. Otto Freundlich habe die führenden Künstler seiner Zeit beeinflusst. Von den Nationalsozialisten wurde er jedoch als „entartet“ verfemt und als Jude ermordet. Sein Werk wurde weitestgehend zerstört. In einem Schuppen überstand sein Mosaik „Geburt des Menschen“ den Krieg. 1954 installierte schließlich die Stadt Köln das Mosaik im damals neu errichteten Opnerhaus. Neben zahlreichen Leihgaben wird es im Rahmen der Schau im Museum Ludwig zu sehen sein.
18. Februar – 14. Mai 2017

Wolfgang-Hahn-Preis 2017: Trisha Donnelly
Die Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig wird im kommenden Jahr den Wolfganh-Hahn-Preis an Trisha Donnelly vergeben. Aus diesem Anlass zeigt das Museum Ludwig das Werk Donnellys. Der mit bis zu 100.000 Euro dotierte Preis sieht darüber hinaus den Erwerb eines Werkes oder einer Werkgruppe der Künstlerin für die Sammlung des Museums Ludwig vor.
25. April – 30. Juli 2017

Hier und Jetzt im Museum Ludwig: Reena Spaulings
Wer oder was Reena Spaulings ist – darum dreht sich die Ausstellung im Sommer 2017 im Museum Ludwig. Gefunden werden können dabei gleich mehrere Antworten, denn Reena Spaulings ist nicht nur eine reale Kunstgalerie. Darüber hinaus machen sich ganz unterschiedliche Künstler diese fiktive Figur zu eigen. Die Ausstellung ist die dritte Präsentation innerhalb der Reihe „Hier und Jetzt“, die sich als experimentelles Format versteht, das die Konventionen musealer Kunstpräsentation kritisch beleuchten will.
3. Juni – 27. August 2017

Kunst im Leben! Der Sammler Wolfgang Hahn und die 1960er Jahre
Der Kölner Restaurator begann in den 1960er Jahren neue Kunst zu erwerben und zu einer Sammlung zusammenzutragen. 1978 verkaufte er die Sammlung dem Staat Österreich. Dort bildet sie zusammen mit Schenkungen des Sammler-Ehepaar Peter und Irene Ludwig den Grundstock zeitgenössischer Kunst des Museums Moderner Kunst Stiftung Ludwig in Wien (heute: Mumok). Zusammen mit dem Mumok präsentiert das Museum Ludwig erstmals die Sammlung Hahns als abgeschlossenes Zeitzeugnis. Im Anschluss wird die Schau im Herbst 2017 in Wien zu sehen sein.
24. Juni – 24. September 2017

Werner Mantz. Architekturen und Menschen
Bekannt sind die Architektur-Fotos von Werner Mantz. Das Museum Ludwig rückt nun erstmals auch die Portrait-Fotos des in Köln geborenen Künstlers in den Vordergrund. Dabei sollen beide Aspekte des Schffens anhand von Exponaten gezeigt werden. Die Ausstellung ist ein gemeinschaftsprojekt mit dem Nederlands Fotomuseum Rotterdam, das den umfangreichen Bestand von Mantz‘ Fotografien aus den Niederlanden bewahrt. 1938 war Mantz nach Maastricht gezogen.
14. Oktober 2017 – 21. Januar 2018

James Rosenquist. Painting as Immersion oder das Eintauchen ins Bild
Mit dieser Ausstellung will das Museum Ludwig erstmals die Werke von Rosenquist im Kontext ihrer kulturlenne, sozialen und politischen Dimension zeigen. Dazu werden neben Exponaten auch Materialien, Briefe und Arbeiten aus dem Archiv Rosenquists zu sehen sein. Neben Arbeiten aus der eigenen Sammlung und Leihgaben von James Rosenquist werden Exponate aus Museen wie dem MoMa und dem Guggenheim Museum in New York oder dem Centre Pompidou in Paris gezeigt. Die Zusammenstellung der Schau sei dabei eng mit Rosenquist selbst erarbeitet worden, sagte Dziewior.
18. November 2017 – 11. März 2018

Autor: Cornelia Ott
Foto: Museum Ludwig in Köln