Der Schweizer Philipp Kaiser arbeitet zurzeit als Senior Curator in Los Angeles. Zurzeit arbeitet er an der ersten amerikanischen Retrospektive von Jack Goldstein und einer umfassenden historischen Ausstellung zur Land Art. Vorbehaltlich der Zustimmung der politischen Gremien soll Kaiser sein Amt am 1. Dezember 2012 antreten, wenn sein Vorgänger Prof. Kasper König in den Ruhestand geht. Kaiser soll morgen der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Lebenslauf Philipp Kaiser
Philipp Kaiser, 1972 in Bern geboren, hat in Basel und Hamburg Kunstgeschichte, Deutsche Literaturwissenschaft und Linguistik studiert und in Kunstgeschichte promoviert. Zunächst arbeitete er als freier Kunstkritiker u.a. für Kunst-Bulletin, Artforum und Parkett und publizierte zahlreiche Katalogbeiträge zur aktuellen Kunst und leitete von 2001 bis Anfang 2007 als Kurator das Museum für Gegenwartskunst Basel, das dem Kunstmuseum Basel zugehörig ist. In Basel realisierte er unter anderem Einzelausstellungen von Bruce Nauman, Amelie von Wulffen, Jean-Frédéric Schnyder, Johanna Billing, Avner Ben-Gal, Simon Starling, Christian Philipp Müller, sowie die erste Retrospektive von Louise Lawler. Stets waren die Einzelausstellungen durch Sammlungszusammenhänge kontextualisiert. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Museums organiserte er das vielbeachtete Ausstellungsprojekt ‘Flashback – Eine Revision der Kunst der 1980er Jahre’, das den Mythos der Rückwartsgewandtheit der 1980er Jahre zurechtrücken wollte und stattdessen die konzeptuelleren Stränge der amerikanischen aber auch der europäischen Kunst privilegierte.

Seit März 2007 arbeitet Philipp Kaiser zunächst als Kurator und seit 2010 als Senior Curator am Museum of Contemporary Art Los Angeles (MOCA), wo er neben signifikanten Ankäufen die erste Museumsausstellung von Sterling Ruby als auch ein Projekt mit den Architekten Escher GuneWardena realisierte und mit ‘Index – Conceptualism in California’ eine Geschichte des Konzeptualismus in Kalifornien bis in die Gegenwart entwarf. Zurzeit arbeitet er an der ersten amerikanischen Retrospektive von Jack Goldstein, die im kommenden Jahr eröffnen wird, als auch an ‘Ends of the Earth – Art of the Land to 1974’, einer umfassenden historischen Ausstellung zur Land Art. Gemeinsam mit Co-Kuratorin Miwon Kwon, Professorin für Kunstgeschichte an der University of Los Angeles (UCLA), konzipiert, wird ‘Ends of the Earth’ mit über 80 Künstlern eine revisionistische Sicht auf die Land Art jenseits des amerikanischen Kanons gewähren. ‘Ends of the Earth’ wird im Frühjahr 2012 in Los Angeles eröffnen und daraufhin ans Haus der Kunst in München reisen.

Neben seiner kuratorischen Tätigkeit hat Philipp Kaiser zahlreiche Vorträge zur zeitgenössischen Kunst gehalten und von 2004-2006 an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und von 2009-2011 an der University of California Los Angeles (UCLA) unterrichtet.

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