Für den großen Oberlichtsaal des Museum Ludwig, den Ausgangspunkt der Ausstellung, hat Cosima von Bonin eine Arbeit geschaffen, die Kunstwerk und Ausstellungsarchitektur gleichermaßen ist. Sechs überdimensionierte Tische mit Höhen von 2,70 Meter bis 5,40 Meter füllen den Raum und bilden damit verschiedene Präsentationsebenen: Als Ausstellungsfläche wird sowohl der Raum unter wie auf den Tischen genutzt. Die Künstlerin bezieht damit aktiv die Besonderheiten des extrem hohen und durch eine Galerie gekennzeichneten Saals ein und rückt den Besucher so in eine völlig neue und ungewohnte Betrachtungssituation.

Pinocchio als Schiedsrichter
Über fünf Räume und verschiedene mediale Orte hinweg entwickelt sich die Ausstellung bis in den Außenraum hinein, wo mit der Arbeit Tagedieb (2010) ein langnasiger – und somit offensichtlich lügender – Pinocchio auf einem Schiedsrichterstuhl in luftiger Höhe sitzt. Rund 50 Arbeiten, darunter zahlreiche Neuproduktionen und einige bisher selten gezeigte Werke, sind in der Kölner Schau zu sehen. Dabei hat sie Kulturschaffende aus Musik, Theater, Literatur, Film und Kunst eingeladen an der Schau teilzuhaben. Dies umfasst etwa Veranstaltungen ebenso wie die Werke der Ausstellung selbst. Zu den Eingeladenen zählen Moritz von Oswald, Andreas Dorau, Frances Scholz, Jacques Tati, George Romero, Friedrich Wolfram Heubach, Dirk von Lowtzow, René Pollesch und Mark von Schlegell.

Der Katalog zur Ausstellung stellt in dieser Hinsicht eine zusätzliche Erweiterung der Ausstellung in den publizistischen und damit öffentlichen Raum dar: Er enthält neben den kuratorischen Essays die sich von Ausstellung zu Ausstellung episodisch weiterentwickelnde Erzählung Starlite von Mark von Schlegell, einen Beitrag Friedrich Wolfram Heubachs sowie ein mehrteiliges Interview zwischen Duffy Duck und Cosima von Bonin von Dirk von Lowtzow.

Cosima von Bonin’s Cut! Cut! Cut!
5. November 2011 – 13. Mai 2012
Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln

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