Köln | Das Wallraf-Richartz-Museum für klassische Malerei in Köln verliert seinen erfolgreichen Direktor. Der langjährige Museumschef Andreas Blühm verlässt das Haus vorzeitig und wechselt an das Groninger Museum in den Niederlanden.

„Die Vielfalt der dortigen Sammlung macht den besonderen Reiz der neuen Aufgabe aus“, sagte Blühm am Mittwoch in Köln. Das dortige Spektrum reiche vom barocken Silber bis zum chinesischen Künstler Ai Weiwei. Für Blühm ist es eine Rückkehr in die Niederlande. Er war 2005 vom weltbekannten Amsterdamer Van-Gogh-Museum an das Kölner Museum gewechselt. Sein Vertrag am Wallraf-Richartz-Museum, das im vergangenen Jahr 125-jähriges Bestehen feierte, sollte noch drei Jahre laufen. Derzeit verhandelt die Stadt mit Blühm über die Modalitäten, um den Vertrag vorzeitig aufzulösen. Mit einer Neugestaltung der Schauräume und mehreren viel beachteten Ausstellungen konnte er die Besucherzahlen in seinem Haus deutlich steigern. Im Jahr 2008 verdoppelte er die Besucherzahlen sogar. Zudem erwarb er eine Reihe bedeutender Gemälde, Zeichnungen und Grafiken. Für seinen Wechsel gab Blühm auch private Gründe an. Seine Frau stammt aus Groningen.

Das Wallraf-Richartz-Museum beherbergt weltweit eine der wichtigsten Sammlungen mittelalterlicher Kunst. Ein Höhepunkt ist das Gemälde „Muttergottes in der Rosenlaube“ des gotischen Malers Stefan Lochner. Zudem zählen Bilder des Barock von Rubens, Rembrandt und Murillo, der deutschen Romantik und des französischen Realismus und Impressionismus zur Sammlung. Werke von Vincent Van Gogh, Paul Cézanne, Paul Gauguin und Edvard Munch leiten die Moderne ein.

Autor: dapd |cs
Foto: Museumsdirektor Dr. Andreas Blühm