Köln | „Er ist ein Menschen mit Ecken und Kanten, der auch seine Meinung sagt“, stellt Joachim Wüst vom Festkomitee den zahlreichen Gästen am Maarweg am Sonntagmittag den Mann vor, der auf 90 erfüllte Lebensjahre zurückblicken kann. Viele Wegbegleiter sind in die große Halle des Karnevalsmuseums gekommen, um den Musiker Günter Eilemann zu ehren, dem seine Heimatstadt so viele Evergreens zu verdanken hat.

Dazu gehören Ludwig Sebus genauso wie Reinold Louis und Hans Hachenberg („Doof Noß“). Aber auch viele junge Künstler wie die Klüngelköpp oder Thomas Cüpper sind erschienen, um Eilemann musikalisch zu seinem Geburtstag gratulieren. Seinen bewegten Lebenslauf hat der Künstler selbst in den Lied „Ich ben ene Jung us däm Lewe“ wie immer mit reichlich Humor zusammengefasst.

Dabei sollte der Kölner eigentlich einen „soliden Beruf“ lernen und nach dem Wunsch seiner Eltern Zahnmedizin studieren. Unterstützt hat ihn seine Mutter bei seiner Liebe zum Musik dann doch: „Das Geld für den Klavierunterricht hat sie sich vom Munde abgespart“, erinnert sich Eilemann. Und dass er auf dem richtigen Weg war, zeigten ihm schon seine begeisterten Mitschüler, die sich von ihm mit Gesang unterhalten ließen.

Die Wende in seinem Leben kam für den Jubilar 1952, als er mit Karl-Heinz Nettesheim und Horst Muys das legendäre Eilemann-Trio gründete und den Swing ins jecke Leben der Stadt brachte. Erste Auftritt wie bei einem Herrenabend der Prinzengarde gestalteten sich allerdings nicht gerade einfacht, aber Eilemann bewies Durchhaltevermögen und war bald nicht nur in den Kölner Sälen bekannt. Auch in großen Shows wie denen von Peter Frankenfeld Hans-Joachim Kulenkampff traten die Kölner auf.

Seine größten Hits wie „Etz kütt et rut“, „Sie will ja nach Sevilla“ oder „Camelle us Kölle“ gibt es am Sonntag noch einmal von Kollegen wie Ludwig Sebus, Wicky Junggeburth, Philipp Oebel oder den Rheinländern zu hören. Insgesamt waren es mehr als 200 Lieder, mit denen das Eilemann-Trio unter anderem auch auf Kreuzfahrten punkten konnte.

Ein kleines Anekdötchen aus der gemeinsamen Arbeit brachte der Düsseldorf Redner Wolfgang Reich mit nach Köln, der häufiger mit Eilemann unterwegs war. „Es macht nur Spaß 90 Jahre alt zu werden, wenn man den richtigen Partner an seiner Seite hat“, grüßte Reich Eliemanns Frau Karin, die er bei einer Tournee durch Nordamerika kennengelernt hat und die natürlich auch am 90. Geburtstag nicht von seiner Seite weicht.

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Eilemann mit Gratulanten