Karlsruhe | Die Bundesanwaltschaft hat am Donnerstagmorgen aufgrund eines Haftbefehls des Bundesgerichtshofs die 31-jährige deutsche Staatsangehörige Sabine Ulrike S. im Großraum Karlsruhe durch die Polizei festnehmen lassen. Die Beschuldigte wird verdächtigt, sich als Mitglied an der ausländischen terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat (IS)“ beteiligt zu haben, teilte der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof mit. Sabine Ulrike S. soll im Dezember 2013 die Bundesrepublik verlassen haben, um sich dem IS anzuschließen.

Sie soll über die Türkei nach Syrien gereist sein und unmittelbar nach ihrer Ankunft einen ihr bis dahin unbekannten, höherrangigen „IS“-Kämpfer geheiratet haben. Ihre Familie soll von der Terrororganisation monatlich mit 100 US-Dollar unterstützt worden sein. Die Aufgabe der Beschuldigten sei es gewesen, ihren Ehemann zu versorgen und einzukaufen.

Daneben habe sie einen von der Terrororganisation überwachten Internetblog unterhalten, in dem sie das Leben beim sogenannten Islamischen Staat angepriesen habe. Darin habe sie sich insbesondere auch dazu bereit erklärt, gegnerische Kämpfer mit Sprengstoffgürteln anzugreifen, so der Generalbundesanwalt. Außerdem habe sie Bilder von Schusswaffen gepostet und über einen Messenger-Dienst für die Terrororganisation geworben.

Im September 2017 wurde die mit einer Pistole bewaffnete Beschuldigte von kurdischen Sicherheitskräften zusammen mit Frauen anderer „IS“-Kämpfer festgenommen. Die Beschuldigte kehrte am 26. April 2018 in die Bundesrepublik Deutschland zurück. Die Bundesanwaltschaft hatte am 29. März 2018 einen Haftbefehl beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs beantragt, welcher aus rechtlichen Gründen abgelehnt worden war.

Auf die Beschwerde der Bundesanwaltschaft hat der 3. Strafsenat des Bundesgerichtshofs einen Haftbefehl erlassen. Die Beschuldigte wurde am Donnerstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihr den Haftbefehl eröffnet und den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat. Darüber hinaus wurde die Wohnung der Beschuldigten durchsucht.

Autor: dts