Durch das Programm führte bei der sechsten Auflage des gemeinsamen Häreovends der Präsident der Müllemer Junge Siegfried Schaarschmidt. Peter Monschau, der neue Präsident der Naaksühle begrüßte das Publikum, kümmerte sich dann aber in seiner ersten Session um seine Gäste im Saal und die waren mit über 700 Mann reichlich gekommen. Der Literat der Müllemer Junge Alexander Dick hatte ein Schmankerlprogramm zusammengestellt, dass nicht nur auf die ganz großen Namen, sondern sehr stark auch auf Qualität setzte.


Das merkte man schon beim ersten Programmpunkt, der so exakt pünktlich einflog, dass die sich fasst schon auf der Literatenstirn bildenden Schweißtropfen doch nicht hervortraten. Und was für ein Auftakt. Querbeat rüttelte die Männer im Saal einmal durch und hatte sie bei „Colonia Tropical“ auf karnevalistische Betriebstemperatur gespielt. Klüngelköpp, mit ihrer fantastischen Trommelnummer vollendeten dann das was Querbeat begonnen hatte und dass die Herren im 20er Jahre Outfit spätestens nach dieser Prinzenproklamation in die Gilde der ersten Bands am Platz gehören, dürfte jedermann klar sein. Herr Metzger bespassssste die Herren, die Kölschfraktion bot musikalische Qualtität und Hits at it´s best und Jupp Menth sorgte für die herbe und wichtige urkölsche Note. Die Labbesse, eine Band die leider immer noch von vielen unterschätzt wird, Bernd Stelter, die Original Matrosen vum Müllemer Böötche und die Domstürmer komplettierten den Abend. Literat Alexander Dick zeigt mit diesem Programm einen spannenden und innovativen Weg ohne die ganz großen Bands, deren Herren ja auch schon ein wenig an der Pensionsgrenze schrammen, wie exzellent gerade im musikalischen Bereich der Kölner Karneval aufgestellt ist. Und man eigentlich auch bei Bands wie Klüngelköpp, Labbessen oder Domstürmern nicht mehr von einer zweiten Reihe sprechen kann, sondern diese schon lange aufgeschlossen haben und den hochoffiziellen Sitzungskarneval vitalisieren. Junge Literaten, wie Alexander Dick sind hier Vorbild, denen man für Ihren Mut neue Wege zu gehen und intelligent zusammegestellte Mischungen auszuprobieren Applaus zollen muss. Mut, den gerade die etablierten Literaten in den großen Gesellschaften oft missen lassen, statt dessen immer mehr ihre Programme nur mit allen bekannten Namen voll-und überpropfen und dabei Chancen verschenken.

Natürlich hatten beide Gesellschaften, neben Joachim Wüst auch noch Besuch von befreundeten Gesellschaften wie etwa die Flittarder KG mit ihrem Präsidenten Henry Jahn, der Großen Dünnwalder, der Isenburger oder der Schlader Botze aus Bergisch Gladbach. Unter den Gästen auch Bürgermeister Manfred Wolf.

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