Mutter "Christel" und ihr Prager Lover "Buddy"

Prager Bock sorgt für Nachwuchs in Köln
Seit ihrer Geburt im Januar verdoppelte "Changa" ihr Gewicht von vier Kilogramm auf jetzt acht, sehr zur Freude der Zoomitarbeiter. Daher durfte die junge Familie heute komplett mit dem Vater auf das Sumpfantilopenaussengehege. Mutter des neuen Kölner Zoozuwachses ist die bereits 17jährige Sumpfantilopendame „Christel“, die vor "Changa" bereits 14 andere Kälbchen zur Welt gebracht hat. Zoodirektor Theo Pagel nannte die Antilopendame daher auch "Christel von der Post".

Extra zur Zucht wurde im vergangenen Jahr aus der Tschechei der 2jährige Sumpfantilopenbock „Buddy“ aus Prag eingeflogen. Zu der im Zoo heute lebenden Sumpfantilopenherde gehört noch die zwölfjährige „Cora“, die eine Halbschwester von dem neugeborenen Kalb ist. Mit Changa setzt der Kölner Zoo seine traditionell sehr gut Aufzuchtarbeit fort, denn Changa ist bereits die einundvierzigste Nachzucht bei den Sumpfantilopen, die auch als Sitatunga, Wasserkudu oder auch Sumpfbock bezeichnet werden.


"Changa" mit ihrer grossen Halbschwester "Cora"

Warum stakst der Sumpfbock auch auf der Wiese?
Lebensraum dieser Antilopenart sind die Lebensräume um die Flüsse und Seen des westlichen, zentralen Afrikas mit den südlichchsten Vertretern im Okavango Delta des nördlichen Botswanas. Die männlichen Sumpfantilopen werden bis zu 100 kg schwer und bis zu 100 cm groß. Die Tiere leben in so genannten Haremsgruppen mit mehreren Weibchen und einem Männchen. Die Sumpfantilopen werden mit einem Jahr geschlechtsreif und die Weibchen bringen im Schnitt nach 250 Tagen ihre Jungen zur Welt. Männchen und Weibchen besitzen besonders lange und spreizbare Hufe, die perfekt auf ihren sumpfigen Lebensraum abgestimmt sind, um ein Einsinken zu verhindern. Sie sind gute Schwimmer und können sogar tauchen. Feinde der Sumpfantilopen sind Großkatzen, Krokodile und Riesenschlangen. Die Tiere haben auch im Kölner Zoo einen ungewöhnlichen Gang. So wie wenn man durch sumpfiges Gelände läuft, staksen sie auch auf der grünen Wiese.

In Deutschland gibt es die Sumpfantilopen in fünf Zoologischen Gärten. Neben dem Kölner Zoo auch noch in Rheine, Münster, Berlin und Gelsenkirchen. In Gesamteuropa sind es 52 Zoos, die die Möglichkeit bieten, die afrikanischen Gäste zu beobachten. In Deutschland sollen um die 50, in Europa um die 400 Sumpfantilopen leben.

Nach einem ersten, ganz kurzen Ausflug im Januar, durfte "Changa" heute zum ersten Mal länger nach draussen. Grund waren die bitterkalten Minusgrade der letzten Wochen. Allerdings fehlten heute die Mitbewohner, die Kraniche. Die, so ein Zoomitarbeiter, würden sonst
alles in Unordnung bringen, die man anlässlich eines Fotoshootings natürlich nicht möchte.

[hjr]