Köln | Am heutigen Mittwoch haben die Verantwortlichen des Kölner Zoos einen neuen Bewohner begrüßt. Bereits Mitte April hatten die beiden Ringelschwanzmungos „Tiffi“ und „Boka“ Nachwuchs bekommen. Heute wurde der Kleine erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die freudige Mitteilung fällt zusammen mit dem zehnjährigen Jubiläum der neuen Anlage für die seltenen Mungoart. Mutter des Kleinen ist die fünfjäjhrige „Tiffi“, Vater der zehnjährige „Boka“. Während die Mutter als Jungtier aus dem Saarbrücker Zoo kam, lebt Vater „Boka“, der ursprünglich im Berliner Zoo geboren wurde, seit Eröffnung der Anlage in Köln. Welches Geschlecht das Jungtier hat, ist derzeit noch unbekannt. Die Zooverantwortlichen wollen die anfangs enge Mutter-Kind-Beziehung nicht stören.

Einen Namen hat das Jungtier aber dennoch schon. „Afeno“ bedeutet auf Malagasy – der Sprache auf Madagaskar – so viel wie „Verstecken“. Grund für den Namen ist, dass sich „Afeno“ kurz nach der Geburt für zwei Tage in einer Felsspalte des Geheges verborgen hatte. Für die Tierpfleger war das Jungtier in dieser Zeit unauffindbar.

Wissenswertes über Ringelschwanzmungos

Die seltene Mungoart lebt eigentlich auf Madagaskar. Die kleinen Raubtiere sind tagaktiv und ernähren sich überwiegend von kleinen Säugetieren, Insekten, Schnecken und Eiern. Auch Früchte stehen hin und wieder auf dem Speiseplan. Da sie gern Nektar trinken, übernehmen Ringelschwanzmungos in Madagaskar auch die Funktion des Bestäubens. Die Tiere sind an ihrem geringelten Schwanz und der rot-braunen Fellfärbung zu erkennen. Bei der Wahl des Lebensraums sind Ringelschwanzmungos flexibel. Sie kommen sowohl in bewaldeten wie auch auf felsigen Flächen vor.

Ringelschwanzmungos sind noch relativ unerforscht. Der Bestand ist wie bei allen waldbewohnenden Arten auf Madagaskar bedroht, da Bäume zur Ressourcengewinnung gerodet und die Tiere für die Ernährung der bitterarmen Bevölkerung massiv gejagt werden. Neben dem Kölner Zoo halten in Deutschland auch die Zoologischen Gärten in Berlin, Heidelberg und Saarbrücken diese aktiven und bei den Besuchern sehr beliebten Raubtiere.

Autor: bfl
Foto: Die junge Mutter und ihr Nachwuchs. Auch die Experten das Geschlecht des Jungtiers noch nicht feststellen konnten, einen Namen hat es schon.  Bild: Kölner Zoo/W.Scheurer