Köln | Skurrile Anblicke in der City auf zwei Rädern. Doch der Hintergrund ist alles andere als lustig, sondern ernst…
Zum vierten Mal fand am Sonntag der „Cologne Naked Bike Ride“ in der City statt.
„Bunt, schrill und lebensfroh – aber ein ernstes Thema. Die Demo macht auf die Verletzlichkeit der Fahrradfahrenden im Straßenverkehr aufmerksam“, so die Macher (Grüne Jugend Köln, RADKOMM, KLIMA FREUNDE) über ihre Tour, die von der Schaafenstraße beginnend über den Hohenstaufenring, die Severinsbrücke bis zum Ottoplatz in Deutz führte und nach einer kurzen Pause und Redebeiträgen weiter über die Deutzer Brücke, zum Heumarkt, die Ringe entlang bis zum Ebertplatz ging.
Landtagsabgeordneter Arndt Klocke erklärt Sinn des 4. Cologne Naked Bike Ride
Indem die Teilnehmer größtenteils unverhüllt auf dem Sattel saßen, wollen sie ein Zeichen für sicheren Radverkehr setzen: „Mit viel guter Laune und wenig Textil demonstrieren wir für Klimaschutz, Sicherheit, Rücksichtnahme und für „body positivity“ – alle Körper sollen ihren Platz in der Stadt (und in der Welt) haben.“
Nach polizeilichen Vorgaben waren dabei Genitalien und Nippel zu bedecken. Daher war vorab zu kreativen, bunten, lustigen Bedeckungen aufgerufen worden.
Mit freiem Oberkörper vorne im Tross dabei: Verkehrspolitiker Arndt Klocke von den Grünen.
Er wies auf die Angst vieler Fahrradfahrer in Köln wegen Verletzungen durch Unfälle hin und sagte zur Menge ins Mikrofon: „Es gibt Naked Bike Rides an vielen Stellen dieser Welt. In Australien, Neuseeland, Großbritannien, den USA. Es war eine Urlaubsreise nach Brighton von einer Freundin, die das dort mitbekam und sagte, als sie zurück kam: Das funktioniert in Köln sicher auch.“
Auch wenn es hierzulande Auflagen gibt, wie der Landtagsabgeordnete betonte: „Im Gegensatz zu den Naked Bike Rides in Boston oder Melbourne ist es in Deutschland so, dass ich, wenn ich ohne meine wunderbare Flamingo-Hose hier stehen würde, eine Erregung öffentlichen Ärgenisses auslösen würde. Aus unserer Sicht ist das kompletter Blödsinn, wir werden da auch Druck machen.
Wir werden die Demo trotzdem machen, wir haben ja jetzt eine andere Bundes- und Landesregierung. Und wir weisen darauf hin, dass die Geschlechtsteile bedeckt sein müssen und bei den Damen die Brustwarzen.“
