Tel Aviv | Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem Iran vorgeworfen, ein geheimes Atomwaffenprogramm verfolgt – und diesbezüglich über Jahre immer wieder gelogen zu haben. Netanjahu präsentierte am Montagabend in Tel Aviv mutmaßliche Beweise. Dazu gehörten nach seinen Angaben 54.000 Dateien auf 183 CD-Roms mit Charts, Präsentationen, Fotos, Videos und anderen Dateien aus dem Iran.

Die Unterlagen des sogenannten „Projekt AMAD“ seien um die Jahrtausendwende entwickelt und anschließend weiter aufbewahrt worden. Netanjahu zeigte am Montagabend sichtlich erregt und zunächst auf Englisch vor laufenden Fernsehkameras angebliche Auszüge aus den Dokumenten in einer Präsentation, die beweisen sollten, dass der Iran gelogen habe. „The Iran deal is based on lies“, sagte Netanjahu.

Der Iran lüge bis zum heutigen Tage weiter, wenn behauptet werde, dass er nie eine Atombombe entwickeln wollte. Überprüfbar waren Netanjahus Angaben zunächst nicht. Auch eine Verletzung des aktuell laufenden Nuklear-Abkommens schien er dem Iran nicht vorzuwerfen.

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