Symbolbild Gas

Bonn | dts | Nach dem russischen Gaslieferstopp durch die Pipeline Nord Stream 1 sieht die Bundesnetzagentur beunruhigende Signale beim privaten Gasverbrauch. Die Einsparbemühungen könnten nicht ausreichen, um ohne Gasrationierungen durch den Winter zu kommen, sagte Netzagentur-Chef Klaus Müller der FAZ (Montagsausgabe). „Die privaten Verbraucher haben ihren Gasverbrauch in der ersten, etwas kälteren Septemberwoche leicht gesteigert.“

Offenbar sei noch nicht allen klar, dass man, wenn man Gas sparen will, die Heizungseinstellungen entsprechend ändern müsse. „Ob es im Winter ohne Rationierungen klappt, können wir alle beeinflussen: Es steht und fällt mit dem Verhalten der privaten Haushalte.“ Nach der Einschätzung von Fachleuten müssen über alle Sektoren 20 Prozent Gas im Vergleich zu den Vorjahren gespart werden.

Die Industrie hatte diese Marke zuletzt erreicht.

Scholz rechnet nicht mit Blackout im Winter

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) glaubt nicht, dass es im Winter zu einem Blackout kommen wird. „Wir haben alles dafür getan, dass es nicht dazu kommt“, sagte er im ZDF-Sommerinterview. Zum Beispiel habe man Kohlekraftwerke aus der Bereitschaft wieder in den Betrieb genommen.

Ausschließen könne er einen Blackout zwar nicht, nach „menschlichem Ermessen“ habe man aber die Grundlage geschaffen, dass es nicht dazu kommen werde. „Ich bin auch sehr sicher, dass uns das erspart wird“, so Scholz. CDU-Chef Friedrich Merz hatte zuvor vor einem Blackout gewarnt, sollte die Ampel-Regierung am Atomausstieg festhalten.

„Es droht eine vollkommene Überlastung des Stromnetzes im Herbst und Winter sowie eine mangelhafte Versorgung mit Strom“, sagte Merz der „Bild am Sonntag“.

red01