Das Foto zeigt die Brache auf der das Wallraf-Richartz-Museum erweitert und die Fondation Corboud gebaut werden sollen. Das Foto entstand im Frühjahr 2022.

Köln | In der Martinstraße 34-42 will die Stadt Köln das Wallraf-Richartz-Museum erweitern und die Fondation Corboud unterbringen. Jetzt ist der Zeitplan durcheinander und die Risiken für höhere Baukosten steigen.

Im September 2021 erging der Bauvorbescheid und eigentlich sollte im Juni dieses Jahres die Baugenehmigung erteilt sein. Das ist aber nicht der Fall. Bei der Baugenehmigung Tiefbau geplant für Juli 2022 steht das Wort „Erwartet“. Im August sollte die Baugenehmigung für die Hauptmaßnahme erteilt werden, auch hier „Erwartet“. Jetzt soll bis September ein neuer Rahmenterminplan erstellt werden oder vorgelegt. Aber das ist lediglich ein Ziel. Es kommt also zu Verzögerungen beim Beginn der Baumaßnahme dessen Bauzeit von 2022 bis 2025 die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln als Bauherrin angibt.

Der Grund für die Verzögerung: „Suchschürfe“

Die Stadt Köln kennt den Baugrund nicht. Jetzt sind zusätzliche Erkenntnisse über den Baugrund einzuholen und weitere „umfangreiche Suchschürfe“ erforderlich. Zudem will die Stadt „Gewissheit über fehlerhafte Bestandsunterlagen“ erhalten. Diese Baugrunduntersuchungen seien im Februar bis Juli 2022 umgesetzt worden. Jetzt soll umgeplant werden und anschließend eine Neubewertung vorgenommen werden.  So schreibt die Gebäudewirtschaft: „Derzeit wird die Umsetzbarkeit der finalen Variante abschließend durch die beteiligten Fachplanungen geprüft. Aufbauend hierauf kann die abschließende Bewertung der Auswirkungen auf die Terminschiene erfolgen (Ziel: 09.2022). Parallel befindet sich die Ausschreibung der Tiefbauarbeiten für die Umverlegung der Versorgerleitungen im laufenden Vergabeverfahren.“

Risiko höherer Kosten steigt ebenfalls

Menschen mit Ortskenntnis dürfte diese Entwicklung ein wenig verblüffen. Denn auf dem Gelände, das zwischenzeitlich von den Kölner-Verkehrsbetrieben als Standort für Material und Baustellenmanagement beim Bau der Nord-Süd-Stadtbahn genutzt wurde, steht seit Jahrzehnten kein Gebäude mehr, sondern es liegt brach. Die Gebäudewirtschaft kalkuliert mit etwas mehr als 95 Millionen Euro Baukosten. Aber ob das einzuhalten sein wird, dürfte fraglich sein. Und so zeigen immer mehr Details in der Planung die Farbe „Rot“ und das bedeutet hohes Risiko.

Dazu zählt die aktuelle Marktsituation: Materialknappheit, steigende Preise. Zudem können die Erkenntnisse aus der Baugrunduntersuchung zu höheren Kosten bei Erstellung der Baugrube führen. Der Planungsaufwand erhöhte sich bereits. Der Sachstandsbericht datiert auf den 26. Juli und wurde gestern im Ratsinformationssystem veröffentlicht.