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Brüssel | dts | Die neue Corona-Variante B11529 ist bereits in Europa angekommen – ein Test in Belgien fiel positiv aus. Das bestätigte Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke am Freitagmittag. „Vorsicht ist geboten, aber keine Panik“, sagte er.

Es ist der erste nachgewiesene Fall in Europa. Belgien hatte ebenfalls am Freitag eine Einreisesperre für Reisende aus Südafrika verhängt, die aber nicht für Belgier gilt. Die müssen zehn Tage in Quarantäne.

Deutschland hatte am Morgen Südafrika zum „Virusvariantengebiet“ erklärt, was ebenfalls bedeutet, dass Fluggesellschaften ab der Nacht zu Samstag nur noch Deutsche nach Deutschland befördern dürfen, außerdem gelten 14 Tage Quarantäne für alle, auch für Geimpfte. Am Freitagmorgen landeten allerdings noch ungehindert zwei Maschinen aus Johannesburg und Kapstadt kommend in Frankfurt. In Hongkong und Israel waren zuvor bereits Infektionen mit der neuen Variante gefunden worden, bei Passagieren die aus Afrika kamen und sich in strenger Quarantäne befanden – die es hierzulande nicht gibt.

Die neue Corona-Variante verbreitete sich zuletzt in Südafrika rasend schnell und hat „Delta“ dort innerhalb weniger Wochen weitgehend verdrängt. Ob die Impfstoffe gegen diese Variante wirken, ist noch unklar, und auch, wie gefährlich sie ist.

FDP-Gesundheitsexperte will Hotel-Quarantäne für Südafrika-Reisende

Der FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann hält weitere Einschränkungen für Reisen zur Eindämmung der in Südafrika entdeckten Coronavirusvariante für nötig. „Ich halte auch Hotel-Quarantäne für Rückkehrer aus Südafrika für eine denkbare Maßnahme“, sagte Ullmann dem „Handelsblatt“. Und weiter: „Eine Herausforderung stellen nicht nur Direktflüge dar, sondern auch Reisende, die etwa mit einem Zwischenstopp über Schengen-Länder eingereist kommen“, so der Liberale.

Und natürlich müsse rasch geschaut werden, wie die zugelassenen Impfstoffe angepasst werden könnten. „Ich finde die neu entdeckte Variante besorgniserregend“, sagte Ullmann. „Die ersten Zahlen, die wir aus Südafrika erfahren, zeigen eine höhere Ansteckung.“

Von der Leyen: EU auf Virusvarianten vorbereitet

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht Europa auf die neue Corona-Variante B11529 gut vorbereitet. „Die Verträge der Europäischen Union mit den Herstellern besagt, dass die Impfstoffe umgehend an neue Varianten angepasst werden müssen wenn diese auftauchen“, sagte die CDU-Politikerin am Freitagnachmittag. „Europa hat Vorkehrungen getroffen“, versicherte sie.

Zuvor war die neue Corona-Variante zum ersten Mal in Europa festgestellt worden. Belgiens Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke bestätigte einen entsprechend positiven Test bei einer Person in Belgien. Belgien hatte ebenfalls am Freitag eine Einreisesperre für Reisende aus Südafrika verhängt, die aber nicht für Belgier gilt.

Die müssen zehn Tage in Quarantäne. Deutschland hatte am Morgen Südafrika zum „Virusvariantengebiet“ erklärt.