Spatenstich für die Freitreppe! Foto: Eppinger

Köln | St. Maria im Kapitol gilt als eine der eindrucksvollsten romanischen Kirchen in Köln. Allerdings war der Zugang zum Gotteshaus genauso wie der Blick vom Heumarkt aus bislang nur wenig attraktiv.

Das soll sich jetzt zumindest teilweise ändern. So wurde zum Jahresende 2021 eine sanierungsbdürftige Stützwand an der Pipinstraße abgebrochen, die wie ein Riegel den Zugang zur Kirche absperrte.

Diese soll nun bis zum November durch eine neue Freitreppe ersetzt werden. Bei dieser kommen passend zum historischen Umfeld Blockstufen aus Grauwacke zum Einsatz.

Das Umfeld der romanischen Kirche St. Maria im Kapitol wird attraktiver gestaltet.

„Die Freitreppe dient der Wahrnehmung des Kapitolshügels. Durch die Auffaltung der Oberfläche des Elogius-Platzes hoch zum Lichhof, werden beide Plätze zu einem großen Stadtraum vor St. Maria im Kapitol vereint. Diese bedeutende romanische Kirche erhält so eine angemessene Präsenz als südlicher Auftakt der Via Culturalis“, sagt der Architekt Prof. Ulrich Coersmeier beim „ersten Spatenstich“ mit OB Henriette Reker.

Die angrenzenden Bereiche der Pipinstraße werden ebenfalls umgestaltet. So sollen der Hermann-Joseph-Platz, Elogius-Platz und der Lichhof mit durchgängigen Naturstein-Oberflächen auch optisch als eine neue Einheit erscheinen.

Mit Beginn der Arbeiten wurden bereits die Garagen vor dem Nordchor der Kirche entfernt. Damit öffnet sich der Blick auf das Gotteshaus. Die entstandenen Freiflächen werden mit Natursteinkleinpflaster neu befestigt.

St. Maria im Kapitol. Foto: Eppinger

Im Zuge des Neubaus der Treppenanlage erfolgt zudem eine Umgestaltung der Pipinstraße zwischen Hermann-Joseph-Platz und Heumarkt. Radfahrer in Fahrtrichtung Rhein sind künftig ausschließlich auf einem Schutzstreifen auf der Fahrbahn unterwegs und werden hinter dem Knotenpunkt Heumarkt/Am Malzbüchel über eine Rampe auf die Deutzer Brücke geführt. Damit erhalten Fußgänger mehr Platz auf dem vorhandenen Gehweg. Darüber hinaus wird die Fahrbahn der Pipinstraße in diesem Bereich wegen großer Schäden aufwendig saniert.

Kosten belaufen sich auf 2,5 Millionen Euro

Die Via Culturalis führt auf 800 Metern zum Dom und präsentiert 2000 Jahre Kölner Stadtgeschichte. Sie reicht von St. Maria im Kapitol am gerade entstehenden Museumsareal Miqua, mit dem Jüdischen Museum und dem unterirdischen Praetorium, vorbei bis zum Roncalliplatz, mit dem Römisch-Germanischen Museum, der geplanten Historischen Mitte, mit dem Kölnischen Stadtmuseum, und dem Dom. „Damit bekommt Köln ein neues Alleinstellungsmerkmal und eine klare Aufwertung des öffentlichen Raums“, freut sich Reker auf die neue Kulturachse der Domstadt.

Die Baumaßnahme wird im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert. Die Kosten belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro mit einem Förderanteil von rund 1,3 Millionen Euro. Langfristig zur Planung rund um die romanische Kirche gehören auch die Verlegung der Stadtbahngleise der Ost-West-Achse in den Untergrund und die deutliche Reduzierung des Durchgangsverkehrs auf der Pipinstraße