Köln | Die Hallen Kalk sollen umgewidmet werden. Nun haben sich mehrere Akteure, die im Siegerentwurf eines städtebaulichen Werkstattverfahrens als „Genossenschaft Hallen-Kalk“ namentlich genannt waren, zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen.

Wie die Verantwortlichen weiter berichtete, wurde die IG am Montag dieser Woche offiziell ins Leben gerufen. Das sei ein Signal an die Stadt und an die interessierte Stadtgesellschaft, das Gelände der Hallen-Kalk kooperativ und gemeinwohlorientiert zu entwickeln. Ziel ist es, die innere Kraft des Bezirks und seiner Bewohner zu aktivieren, um auf und um die Hallen-Kalk herum ein Zentrum bürgerschaftlich getragener Aktivitäten zu entwickeln. Dies sichert langfristig die Teilhabe der Bewohner und sorgt für eine gesunde Weiterentwicklung des Quartiers als drittem Weg zwischen Kommerzialisierung und Alimentierung.

Ende Juni dieses Jahres hatte der Stadtentwicklungsausschuss den geplanten Schulstandort auf Initiative des Kölner Erzbistums („Bildungscampus“) in Richtung Osten verlagert. Die ursprüngliche Planung, die Hallen 70 und 71 zu einer Schule umzubauen, hatten sich als zu ambitioniert erwiesen. Mit der Entscheidung für den neuen Schulstandort wurde die Umnutzung der brachliegenden Industrieliegenschaften wieder virulent. In seinem Beschluss beauftragten die Ratspolitiker die Verwaltung, eine Bedarfsfeststellung zu machen.

Der Beschluss im Stadtentwicklungsausschuss

Außerdem soll die Verwaltung die städtebauliche Planung im Betrachtungsraum zwischen Ottmar-Pohl-Platz und Christian-Sünner-Straße auf Grundlage der Empfehlungen des Werkstattverfahrens unter Berücksichtigung der aktuellen Erkenntnisse direkt umfassend fortführen und vertiefen. Auf Grundlage des städtebaulichen Konzeptes ist eine stufenweise Umsetzungsstrategie zu entwickeln und die Konzeption der Öffentlichkeit vorzustellen und zu diskutieren.

Für die bestehenden Nutzungen Vision e.V., Dirt-Track der Abenteuerhallen und Pflanzstelle sind im städtebaulichen Konzept Standorte vorzusehen“, hieß es in dem Beschluss. Eine mögliche Nutzungsalternative wäre eine Erweiterung der Flächen des Digital Hubs für Startups.

Mit der Teilnahme am Projektaufruf „Stadt gemeinsam gestalten“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (bbsr) wurde die Ausrichtung und Ernsthaftigkeit des Anliegens dokumentiert. Weitere Schritte werden folgen, kündigten die Verantwortlichen an.

„Die Planer haben die Impulse aus der Stadtgesellschaft aufgegriffen und wir haben erklärt, dass wir unseren Teil dazu beitragen wollen. Nun ist es an der Stadt, mit uns in einen konstruktiven, der Idee des Leitbilds zur Bürgerbeteiligung entsprechenden Dialog einzutreten“, so die Initiatoren abschließend.

Zum Initiatorenkreis der IG gehören die Bürgerinitiative Hallen Kalk; Integrationshaus e.V.; STADTRAUM 5und4 e.V.; Baustelle Kalk e.V.; Vision e.V.; Stiftung KalkGestalten; Erlebnis inklusiv e.V.; Kunts e.V.; kubist e.V. (Projekt X-Süd); Akademie der Künste der Welt gGmbH; Kran 51 e.V. und das Naturfreundehaus Köln-Kalk e.V..

Autor: bfl
Foto: Die Hallen Kalk sollen umgewidmet werden. Nun hat sich dazu eine Interessengemeinschaft gegründet.  Bild: ehu