Köln | Nach dem Rückzug von Dr. Philipp Hoffmann zu seiner Bewerbung als Direktor des Kölnischen Stadtmuseums ernennt Oberbürgermeisterin Henriette Reker ohne Beteiligung des Hauptausschusses den Leiter des städtischen Museumsdienstes Dr. Matthias Hamann zum Direktor des Kölnischen Stadtmuseums. Er soll die Stelle am 16. Oktober 2023 übernehmen.-
Eine Beteiligung der Politik sei nicht nötig erklärt die Stadtverwaltung, da ein wertgleicher Wechsel erfolge und Hamann umgesetzt werde. Hamann leitet seit 2007 den Museumsdienst der Stadt Köln.
Hamann soll Verbund der Historischen Museen herbeiführen
Es geht um den Verbund der Historischen Museen in Köln. Dies wird in den Statements von Oberbürgermeisterin und dem Beigeordneten für Kultur Stefan Charles deutlich, die die Stadt Köln verschickte.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Mit Matthias Hamann gewinnen wir einen ausgewiesenen Fachmann für die Kölnische Stadtgeschichte. Mit seiner Expertise – gerade für die Zukunftsthemen Via Culturalis und Verbund der Historischen Museen – ist das Haus für die kommenden Herausforderungen hervorragend aufgestellt.“
Stefan Charles, Beigeordner für Kunst und Kultur: „Matthias Hamann hat in seiner bisherigen Position bereits maßgeblich an der Entwicklung des Verbunds der Historischen Museen mitgearbeitet. Ich freue mich, die gute Zusammenarbeit nun in dieser neuen Konstellation fortzusetzen. Aufgrund seiner guten Führungsarbeit als Direktor des Museumsdienstes bin ich überzeugt, dass er die Transformation des Stadtmuseums gemeinsam mit dem Team erfolgreich umsetzen wird.“
Hamann zeigt sich erfreut über die Umsetzung und die Eröffnung des Museums im Dezember. Damit bleibt aber die Stelle der Leitung des Museumsdienstes vakant und muss nachbesetzt werden. Zunächst scheint Hamann diese in Doppelfunktion mitübernehmen zu müssen.
FDP spricht von missratenem Verfahren
Lorenz Deutsch, kulturpolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion, erklärt dazu: „Die Entscheidung der Oberbürgermeisterin für eine stadtinterne Lösung gleicht einem Offenbarungseid. Nach dem desaströsen Scheitern des Besetzungsverfahren wird nun auf eine bewährte Kraft aus den eigenen Reihen gesetzt. Einer erneuten Ausschreibung räumte man wohl keine Erfolgschancen mehr ein. Der Befund ist ernüchternd: Der Ruf ist ramponiert und die eigene Personaldecke wird dünner. Herrn Dr. Hamann wünsche ich trotz der widrigen Umstände viel Erfolg für die neue Aufgabe, auf die er sich hoffentlich bald konzentrieren kann. Das Stadtmuseum braucht mehr als je zuvor die volle Aufmerksamkeit. Gespannt bin ich, wie Herr Hamann die von der Oberbürgermeisterin angekündigte Neujustierung der Neuaufstellung des Stadtmuseum zwischen Zeughaus und Historischer Mitte angeht.“
ag