Köln | In Köln-Kalk soll ein neues Zentrum für die Berufsfeuerwehr Köln entstehen – als Ausgleich zur Feuerwache auf dem derzeitigen Gelände der Fachhochschule Köln. Heute wurden die Sieger des Architekten-Entwurfs vorgestellt.

Neues Herzstück für die Feuerwehr

Auf dem Deutzer Feld an der Gummersbacher Str. in Köln-Kalk soll ein neues Gewerbe-Quartier entstehen. Das Gelände liegt seit Jahren brach und soll nun neu bebaut werden. Neben neuen Büroräumen soll dorthin auch die Feuerwache aus der Gießener Str. in Deutz umziehen. Die muss  ihr Gelände zugunsten der Erweiterung der Fachhochschule Köln verlassen. Die neue Feuerwache auf dem Gelände der ehemaligen Chemischen Fabrik Kalk soll nun das Herzstück eines neuen Zentrums werden. Denn neben der Feuerwache sollen an der Gummersbacher Str. künftig auch alle Werkstätten der Feuerwehr unterkommen. Diese sind derzeit über das gesamte Stadtgebiet verstreut. Zudem soll dort eine neue Freiwillige Feuerwehr für Kalk gegründet werden – unter anderem mit Rettungsingenieur-Studenten der FH Köln.

Für die Realisierung der Feuerwehrzentrums hatte die Stadt Köln einen Wettbewerb ausgerufen. Heute wurde nun der Siegerentwurf des Architekturbüros Knoche vorgestellt. Der Entwurf überzeugte insbesondere durch seine Funktionalität. „Dort werden wir künftig sehr kurze Wege haben“, freute sich Feuerwehr-Chef Stephan Neuhoff. Weil die Löschzüge in einer Garage direkt an der Gummersbacher Str. stationiert werden sollen, könne die Feuerwehr zudem schnell zu Einsätzen ausrücken. Synergien verspricht sich Neuhoff auch durch das künftige Werkstatt-Zentrum. Denn dadurch erhielten die Kunden nun eine zentrale Anlaufstelle für Reparaturen und Material-Wechsel jeglicher Art – vom Feuerwehrauto über den Atemschutz bis hin zur Schutzkleidung. Insgesamt sollen in dem Zentrum künftig über 200 Mitarbeiter ihre neue Arbeitsstelle erhalten.

Einweihung Ende 2015

Unklar ist jedoch noch, ob der Sieger-Entwurf aus dem Architektur-Wettbewerb auch realisiert wird. Er ist zunächst einmal nur eine Empfehlung der Jury an die Stadt. In dem weiteren Verfahren werden nun die vier besten Entwürfe in den politischen Ausschüssen der Stadt diskutiert. Der Kölner Stadtrat ist es schließlich auch, der entscheidet, welcher Entwurf gebaut wird. Ausschlaggebend ist dafür nicht nur die Stadtplanung, sondern eben der Zeitplan und die Kosten. Diese wurden von der Stadt auf 13,5 Millionen Euro reine Baukosten gedeckelt. Eine endgültige Entscheidung wird wohl erst Ende 2012 fallen. Die Einweihung den neues Feuerwehr-Zentrums wird voraussichtlich Ende 2015 oder Anfang 2016 gefeiert werden können, sagte Neuhoff heute. Abzuwarten bleibt, ob sich dadurch die Erweiterung der Fachhochschule Köln verzögert. Denn noch im Sommer 2011 hatte Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters erklärt, die Feuerwehr könne das Gelände für die Bauarbeiten Ende 2014 räumen. Der Umbau und die Erweiterung der FH soll noch in diesem Jahrzehnt erfolgen.

Autor: Cornelia Schlösser
Foto: Modell des künftigen Feuerwehr-Zentrums am Deutzer Feld