Das Foto zeigt die „Prunkkopiar“ | Bildquelle: Stadt Köln

Köln | Am Donnerstag, 18. Mai, hat die UNESCO, bekannt gegeben, dass sie zwei Archivalien des Historischen Archivs der Stadt Köln in das Register „Memory of the World“ aufgenommen hat. Ab sofort zählen das sogenannte Prunkkopiar des Brügger Hanse-Kontors (um 1486) und eine Sammlung von Hanserezessen aus den Jahren 1388 bis 1461 zum dokumentarischen Erbe der Menschheit.

Beide Stücke stammen aus den in Köln verwahrten Archivalien der Hanse, des europäischen Kaufleute- und Handelsstädtebundes des Spätmittelalters. Die UNESCO trägt damit der Bedeutung Rechnung, die die Hanse als transnationale, bürgerschaftlich getragene Organisation für die Entwicklung von Handel und Recht in Europa hatte. Die Hanse ist mit Mitgliedern und Vertretungen zwischen England und dem Baltikum sowie zwischen Norwegen und Norddeutschland Teil der Geschichte zahlreicher heutiger Länder.

Bei den Hanserezessen handelt es sich um die auf gemeinsamen Tagungen gefassten Beschlüsse der Hansestädte und tragen somit zur Geschichte dieser Städte bei. Im Prunkkopiar wurden wichtige Urkunden zumeist über Handelsrechte eingetragen, die Könige und Fürsten den Hansekaufleuten in ihren jeweiligen Ländern eingeräumt hatten. Sie ermöglichten einen friedlichen Warenverkehr und schützten vor gewaltsamen Rechtsbrüchen.

„Ich freue mich sehr, dass die UNESCO die Dokumente des Historischen Archivs auf diese Weise würdigt. Köln ist eine Stadt mit einem unwahrscheinlich großen Kulturerbe. Das ist ein Potenzial, das wir auch für unsere internationale Sichtbarkeit als Kulturstandort nutzen wollen“, so Kölner Kulturdezernent Stefan Charles.

rs