Bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen lohnt es sich, das Fahrrad herauszuholen und auf der Venloer Straße Richtung Stadtgarten entlang zu radeln. Hier pausiert der arbeitende Kölner in den kleinen Straßencafes. Eltern schlendern mit ihren Kindern an der Hand die Passage entlang, Schüler genießen ihre Ferien und ihr Eis und immer wieder bleiben vereinzelte Spaziergänger vor den Schaufenstern stehen. Möchte man vor den Geräuschen und bunten Eindrücken der Großstadt fliehen und Natur tanken, hält man am Stadtgarten an und begibt sich mit dem Gang durch das weiße Tor in eine grüne Welt.

Neustadt-Süd und seine Szeneparks
Aachener Weiher
Bewegt man sich weiter Richtung Universitätsstraße, stößt man auf den Aachener Weiher, den Szenetreffpunkt der Kölner Studenten und Schüler. Hier bevölkert das überwiegend junge Publikum die Wiesen. Eingekeilt zwischen der Aachener Straße und der Universitätsstraße liegt der Weiher mit seinen grünen Wiesen und dem kleinen Berg inselgleich im Stadtverkehr. Gemächlich ruckelt die Linie 1 an dem Park vorbei. Enten und junge Studenten lassen ihre Füße im kalten Nass baumeln, während die Sonne auf der Nase kitzelt. Hufeisenförmig breitet sich die Liegewiese um den See mit seinen zwei Wasserfontänen aus. Links neben dem See wird der Hunger in der Gaststätte gestillt, während junge Eltern und Pärchen davor in den hölzernen Hollywoodschaukeln mit Blick auf den Weiher ihre Seele baumeln lassen. Wer nach der Mahlzeit einen Verdauungsschlaf braucht, kann es sich auf der kleinen, erhobenen Holzinsel neben der Gaststätte gemütlich machen, in deren Mitte ein Baum Schatten spendet. Auf dieser kleinen Ruheoase wurden abstrakte Holzkästen als Sitz- und Liegemöglichkeiten aufgestellt.


Foto: Wer seine Picknickdecke vergessen hat und nicht auf der puren Wiese liegen möchte, kann es sich auf den abstrakten Holzkästen bequem machen.


Im schönsten Grün erhebt sich hinter dem Weiher ein Berg, Bäume säumen seinen Rand und spenden den dort Liegenden Schatten. Junge Studenten spielen Frisbee, grillen und trinken zusammen. Die Hartgesottenen Parkliebhaber bleiben bis in die Nacht hinein am Weiher, treffen sich mit Freunden und feiern. Da der nächste Kiosk etwas weiter ist, finden sich inzwischen immer wieder Bierverkäufer im Park. Da kostet das Bier zwar ein paar Cent mehr, dafür spart man sich den Weg.


Foto: Auf dem Berg hinter dem Weiher ist der Szenetreffpunkt der Kölner Studenten. Hier wird die Sonne genossen, gegrillt und getrunken.


Uniwiese
Läuft man den Berg hinunter und überquert die Straße trifft man auf die Uniwiese. Auf der grünen Fläche vor dem Universitätsgebäude, genießen die Studenten ihre freie Zeit zwischen den Vorlesungen. Kleine Sportgruppen, die Frisbee spielen oder in einem Capoeira Kurs sind, haben hier auch ihren Treffpunkt. In den Semesterferien ist die Wiese jedoch wie leer gefegt.


Foto: Die Ruheoase für Studenten. Während der Vorlesungszeit verbringt man auf der Wiese seine Pausen, hält ein Nickerchen oder treibt

Volksgarten
Der Volksgarten im Südteil der Stadt macht seinen Namen alle Ehre. Hier treffen alle sozialen Schichten aufeinander. Junge Familien, rauchende Jugendliche, Studenten auf den Wiesen, Kinder auf den Spielplätzen, trinkende Männer an den Tischtennisplatten und Basketball spielende junge Männer. Wer Kölns Vielfalt sucht, wird hier fündig. Wiesen, ein Waldabschnitt und der Weiher prägen das Parkpanorama.

Nahe dem Eingang an der Volksgartenstraße hat sich unter den Bäumen, an der Tischtennisplatte, ein Grüppchen von Bier trinkenden Männern formiert. Daneben werfen auf dem kleinen Basketballplatz zwei verschwitzte junge Männer ihre Körbe. Auf der Liegewiese sonnen sich vereinzelt junge Studenten, Schüler und Familien. Hinter der Wiese, gondeln drei rote Tretboote auf dem Weiher. Das harmonische Bild wird durch die Fontäne im Herzen des Weihers abgerundet. Am Rande des Weihers sind die Bänke von den Sonnenanbetern besetzt. Hier wird der Feierabend genossen. Der Spielplatz neben den Weiher ist von Kindern und ihren Müttern und Vätern bevölkert. Während Sonnenstrahlen vereinzelt ihre Wege durch das Blattwerk finden, wird hier kräftigt auf der Reifenschaukel Schwung geholt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Weihers kann in Hellers Volksgarten gespeist und getrunken werden. Auf der Bierkarte stehen vor allem Hellers Biere zur Auswahl. Hier können auch die roten Tretboote ausgeliehen werden. Wer eine halbe Stunde auf dem Weiher paddeln möchte, bezahlt 3,50 Euro zuzüglich der 3 Euro Pfand.


Foto: Tretbootfahren auf dem Weiher in dem Volksgarten.


Mitten im Park steht ein altes Gemäuer, ein Teil der Festungsbauten. Umrankt von Efeu und Gestrüpp, scheint es einem Märchen entsprungen zu sein. Durch die steinernen Pforten rechts und links mit ihren kleinen grünen Gartentoren wird der Eindruck nur noch verstärkt. Quietschend öffnet sich das grüne Törchen und der Besucher betritt einen märchenhaften Rosengarten. Umgeben von der Festungsmauer und den Hecken rund herum, ist der Garten eine abgeschnittene Oase in dem Park. Rentner sitzen auf den Bänken, den Anblick genießend oder auch lesend.


Foto: So märchenhaft können Kölns Park aussehen: Rosengärten im Volksgarten.


Nahe der Volksgartenstraße können die Kulturwütigen unter den Parkbesuchern die Orangerie finden. Hier werden zurzeit Theaterstücke und Tänze aufgeführt. Wer lieber selbst aktiv sein möchte, kann sich für den Workshop für postmodernen Tanz vom 17. bis 18.09.2011 bewerben.

Infobox:
Hellers Volksgarten:
Öffnungszeiten:
Bei schönem Wetter täglich ab 11.30 Uhr geöffnet

Bootsverleih:
Geöffnet (bei schönem Wetter):
Mo-Fr: ab 15.00 Uhr
Sa: ab 14.00 Uhr
So: ab 11.30 Uhr


Neustadt Nord
Grüngürtel
Fährt man auf der Venloer Straße weiter, lädt der nächste Park im Grüngürtel zum Rasten ein.
Mit Blick auf den Kölner Fernsehturm kann man es sich auf der groß angelegten Liegewiese bequem machen. Umrahmt von Bäumen bietet der Park nur am Rand kühlen Schatten. Wer die pralle Sonne mag, ist hier richtig.


Foto: Wenn Natur und Stadt Hand in Hand gehen: Im Grüngürtel kann, mit Blick auf den Fernsehturm, auch Basketball gespielt werden.

Hier tummeln sich Kölner Eltern mit ihren Kindern, Jogger, Fahrradfahrer, Studenten und der Kölner Normalbürger. Die Kinder können sich auf dem Spielplatz mit Rutsche, Kletterburg und Schaukel vergnügen. Besonders in der Sommerzeit ist auch der Wasserspielplatz vor dem kleinen Kiosk bei den Kleinen heiß begehrt. Bewaffnet mir ihren Wasserpistolen und anderen Spielsachen, plantschen sie um die Wasserhähne herum und glucksen fröhlich vor sich hin. Hungrig vom Spielen, wird dann solange bei den Eltern gequengelt bis man an dem Kiosk endlich ein Eis bekommt. Aber nicht nur für das Vergnügen der ganz Kleinen ist gesorgt, sondern auch die Älteren können hier ihren Spaß haben. Die Trimmfit Sportgeräte, der Tennis- und der Basketballplatz laden zur sportlichen Betätigung ein. Wer also nicht nur auf der Wiese liegen möchte, kann sich hier in der Natur auspowern.


Foto: Eine willkommene Abkühlung bei sommerlichen Temperaturen ist der Wasserspielplatz. Mit Wasserpistolen und Gießkannen bewaffnet genießen die Kinder das kühle Nass.


Stadtgarten
Gesäumt von großen schattenspendenden Bäumen und Sträuchern ist der Stadtgarten eine kleine, abgeschirmte Insel inmitten der Stadt. Der Park mit dem Flair eines Waldes, bietet den Besuchern viele kleine grüne Liegewiesen. Geschäftsmänner liegen in ihren perfekt geschnittenen Anzügen auf der Bank und halten einen kurzes Nickerchen, Studenten liegen auf der Wiese, lesen, lernen oder spielen Frisbee. Hundebesitzer gehen mit ihrem Liebling Gassi und Kinder kreischen vergnügt auf dem Spielplatz. Auf den Wegen begegnen einem vereinzelt Jogger, Radfahrer und Spaziergänger, die meisten Kölner tummeln sich jedoch auf den Wiesen.


Foto: Wald und Wiese im Stadtgarten laden zum entspannen und abschalten ein.


Wem das bloße „auf der Wiese liegen“ zu ereignislos ist, kann sich ein Buch in dem Bücherbüdchen nahe dem Eingang ausleihen und lesen. Kommt dann der kleine Hunger oder Durst, kann man diesen im Biergarten oder ab 18.00 Uhr in dem Gartenrestaurant „Al Bosco“ stillen. Zu finden ist der Gastronomiebereich, von vielen Hecken umsäumt, in der Nähe des Haupteingangs. Von Suppen und Salate über Flammkuchen bis hin zu Pasta und Desserts gibt es dort alles was das hungrige Großstädter-Herz begehrt. Für jene, die in dem Park nicht nur auf der faulen Haut liegen wollen, gibt es im Konzertsaal, im Studio 672 und im Restaurant ein vielfältiges Angebot an Ausstellungen, Lesungen, Parties und Konzerten. Liebhaber des Jazz, der Elektronische Musik, und des Rock und Pop werden hier auf ihre Kosten kommen.


Foto: Abgeschirmt hinter Hecken kann man den Biergarten finden. Zu später Stunde kann man ab und an in dem Restaurant Kultur genießen.



Foto: Wenn die Picknicktasche aus allen Nähten platzt und kein Buch mehr reinpasst, kann an dem Bücherbüdchen Abhilfe geschafft werden. Einfach kostenlos ein Buch ausleihen, auf die Wiese legen und lesen.


Auch für den Spaß der Kinder ist mit einem Spielplatz, bestehend aus Rutsche, Klettergerüst, Schaukeln und Wippen, gesorgt. Die etwas älteren Kinder können sich an einer Tischtennisplatte vergnügen. Besonders an heißen Tagen lädt der Stadtgarten durch seinen kühlen Schatten und der frischen Waldluft zum Flanieren ein. Abgeschirmt vom Lärm der Stadt, kann Energie getankt und die Natur genossen werden.

Infobox:
Bücherbüdchen
Montag 15 bis 18 Uhr,
Dienstag bis Freitag 13 bis 18 Uhr,
Samstag 15 bis 18 Uhr,
Sonntag 12 bis 18 Uhr.
Café-Restaurant
Montag bis Donnerstag 12.00 – 1.00 Uhr,
Freitag und Samstag 12.00 – 2.00 Uhr,
Sonn- und Feiertag 10.30 – 1.00 Uhr,
Biergarten
12.00 – 24.00 Uhr (wetterabhängig)
Gartenrestaurant "Al Bosco"
18.00 – 24.00 Uhr (wetterabhängig),
Warme Küche von 18.00-22.30 Uhr.

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Mit Parks im rechtsrheinischen geht es hier weiter.

[vis; Foto: vis]