Kiel | Einmal mehr gab es für den VfL Gummersbach beim deutschen Rekordmeister im hohen Norden nichts zu holen, und einmal mehr war die Partie auch am heutigen Abend frühzeitig entschieden. In der ausverkauften Kieler Sparkassen-Arena waren die Gäste aus dem Oberbergischen bereits zur Pause auf verlorenem Posten. Während die Kieler damit den zweiten Tabellenplatz festigen, rangiert der VfL weiterhin mit nunmehr 15:29-Punkten auf Rang 13.

„Es war schnell klar, dass wir mit der Punktvergabe heute nichts zu tun haben werden“, erklärte VfL-Trainer Emir Kurtagic. Und auch wenn der Misserfolg wenn man so möchte standesgemäß war, gab es trotzdem einige Dinge, die dem Übungsleiter überhaupt nicht zusagten. Ähnlich wie gegen Wetzlar ließ der Gast auch in Kiel zu viele klare Chancen liegen. Allein dreizehnmal vergaben die Gummersbacher Angreifer freistehend, was auch gegen einen solchen Gegner schlichtweg zu viel ist. Hinzu kamen die technischen Fehler, die den THW zu Tempospiel und einfachen Toren einluden. Die Lichtblicke im VfL-Spiel waren Florian Baumgärtner, der eine gute Partie absolvierte, und Kapitän Christoph Schindler.

Die Kieler kamen bereits mit einem beruhigenden Acht-Tore-Vorsprung aus der Kabine und ließen sich auch durch die beiden schnellen Tore von Andreas Schröder zum 19:13 nicht aus der norddeutschen Ruhe bringen. Es entwickelte sich ein munteres Spiel mit Abschlüssen auf beiden Seiten. Zunächst zog der THW auf 24:15 davon, und im Anschluss sollte der Gast auch nicht mehr näher als sieben Toren herankommen. Beim 26:19 durch Florian von Gruchalla (46.) war dies zum letzten Mal der Fall. Im Anschluss erhöhten Vujin, Nilsson, Santos, Duvnjak und der Ex-Gummersbacher Patrick Wiencek in wenigen Minuten auf 31:20 (55.). Der Rest war dann nur noch Schaulaufen des verdienten Siegers. Beste Werfer beim THW waren Lukas Nilsson (7), Nikola Bylik und Marko Vujin (je 6).

Der große Favorit hatte schon zu Beginn kein großes Interesse, in diesem Spiel unnötige Spannung aufzubauen. Bis zum 3:2 durch Simon Ernst (7.) war zwar noch alles in Ordnung, aber dann nahm der THW-Express Fahrt auf. Nur gut vier Minuten benötigten Marko Vujin, Nikola Bylik und Lukas Nilsson, um durch einen 5:0-Lauf auf 8:2 zu erhöhen. Der Gast fand dann aber wieder zurück in die Spur und konnte den Rückstand auf fünf Tore verkürzen. Letztmalig traf VfL-Kapitän Christoph Schindler, mit vier Toren bester Gästewerfer in Durchgang eins, zum 13:8 (26.), ehe der THW den Vorsprung wieder ausbauen sollte. Erneut durch Vujin sowie durch zwei Tore des ehemaligen Gummersbachers Raul Santos zum 16:8 (28.) machte Kiel bereits vor der Pause alles klar. Erneut Schindler (2) und Florian von Gruchalla konnte dann bis zur Pause zumindest Schlimmeres verhindern.

Torschützen VfL Gummersbach: Simon Ernst (1), Christoph Schindler (5), Julius Kühn (4/1), Florian Baumgärtner, Evgeni Pevnov, Andreas Schröder (jeweils 2), Florian von Gruchalla (5/3).

Autor: ag | Quelle: VFL Gummersbach