Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2007 für Anne Will – Von der Leyen: "Kompetent, vertrauenswürdig und mit einem angedeuteten Augenzwinkern"
Köln (ots), 17.10.2007, 9:15 Uhr > Den diesjährigen Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis erhält die Journalistin und Moderatorin Anne Will. Die feierliche Preisverleihung fand am gestrigen Abend beim Westdeutschen Rundfunk in Köln statt.

Die Laudatio auf die Preisträgerin hielt Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: "Ich werde manchmal zitiert mit dem Satz, den ich im Fernsehen gesagt habe: ‚Zuviel Fernsehen macht dick, dumm und traurig.‘ Ich möchte an dieser Stelle eines klarstellen: Anne Will im Fernsehen macht das Gegenteil. Die Tagesthemen, die Sendung, mit der ich Anne Will in den vergangenen Jahren vor allem verbinde, ist eine kluge Sendung, die sich Zeit nimmt für Hintergründe und Erklärungen zu den Themen des Tages.

Anne Will moderierte von April 2001 bis Juni 2007 die ARD-Sendung "Tagesthemen". Ausgezeichnet wurde sie für ihre unabhängige Haltung und ihre unaufgeregte, aber stets kompetente Präsentation der Tagesereignisse. In der Jurybegründung heißt es: Anne Will versteht es, bei ihren Moderationen auf das Publikum zuzugehen, ohne an inhaltlicher Ernsthaftigkeit zu verlieren. Dabei stellt sie stets die Inhalte, nicht ihre ausgeprägte Persönlichkeit, ins Zentrum.  Ihr Markenzeichen ist ihre feine Selbstironie. Dem Beispiel Hanns Joachim Friedrichs folgend führt sie ihre Interviews mit einer klaren und kritischen journalistischen Einstellung der es um Aufklärung in der Sache geht. Damit ist Anne Will insbesondere jungen Kolleginnen und Kollegen ein glänzendes Vorbild.

— — —

Jenseits des Nationalstaats – Kölner Vorträge liefern neue Einblicke in die deutsche Geschichte
Die deutsche Geschichtswissenschaft war lange Zeit auf die Nation konzentriert und an den Nationalstaat gebunden. Doch diese Grenzen verschwimmen: Deutsche Geschichte wird derzeit nicht nur konzeptionell "transnationalisiert"; sie wird auch vielfach außerhalb deutscher Grenzen und Institutionen gelehrt und erforscht, von deutschen und nicht-deutschen Historikern an Universitäten in Europa und Übersee.

Welche Veränderungen ergeben sich hieraus für unser Verständnis von deutscher Geschichte? Und wer ist mit uns überhaupt noch gemeint? Historiker aus drei Ländern geben Antwort im Rahmen einer monatlichen Vortragsreihe des Historischen Seminars. Das Programm der Kölner Vorträge zur Neueren und Neuesten Geschichte WS 07/08 "Beyond the Nation-State: Deutsche Geschichte von außen" wird

am Montag, dem 22. Oktober 2007
um 17.45 bis 19.15 Uhr
im Hörsaal F des Hörsaalgebäudes an der Universität zu Köln
Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln

von Prof. Dr. Eric Kurlander (Florida, USA) mit dem Vortrag "’Ich bin kein Antisemit, aber ich bin auch kein Jude". Liberalismus und ‚Judenfrage‘ im Dritten Reich, 1933-1945 eröffnet. Weitere Vorträge finden am 19. November, am 3. Dezember und am 14. Januar 2008 mit hochkarätigen Referenten aus Deutschland, Großbritannien und den USA statt. Das komplette Programm mit näheren Informationen zu den Rednern finden Sie unter http://www.uni-koeln.de/phil-fak/histsem/koelner_vortraege/

— — —

Junior-Forschungssonderpreis der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie geht an Dr. Frank Pillekamp von der Uniklinik Köln
In der zugrunde liegenden Studie konnte in vitro erstmals direkt die Kraft gemessen werden, die von aus humanen embryonalen Stammzellen abgeleiteten Herzmuskelzellen auf Herzmuskelgewebe übertragen wird.

Diese Erkenntnisse dienen der Grundlagenforschung in Bezug auf Herzmuskelgewebe, welches zum Beispiel durch Unterversorgung mit Sauerstoff oder Durchblutungsstörungen die Fähigkeit zu kontrahieren verloren hat und damit verloren hat und somit zu einer unzureichenden Pumpfunktion des Herzens führt.
Dr. Pillekamp und sein Team konnten zeigen, dass grundsätzlich eine Stammzelltransplantation in der Lage ist, die – zum Beispiel im Rahmen einer Durchblutungsstörung – verlorengegangene Fähigkeit des Herzens, sich angemessen zu kontrahieren, zu korrigieren.

Daraus folgt, dass im Prinzip eine Zellersatzbehandlung mit aus humanen embryonalen Stammzellen abgeleiteten Herzmuskelzellen zu einer Wiederherstellung der Pumpfunktion führen kann. Dennoch bedarf es vor einer möglichen Anwendung eines derartigen Therapieansatzes am Menschen noch einer sehr detaillierten, intensiven Erforschung der hierfür relevanten Grundlagen. Die Arbeit ist das Ergebnis einer Kooperation der Klinik und Poliklinik für Kinderkardiologie mit dem Institut für Neurophysiologie.

— — —

ZDF sucht deutsch-französische und deutsch-amerikanische Paare aus der Nachkriegszeit als Zeitzeugen für historische Dokumentation 
Kriegsende 1945, Deutschland ist in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Die Waffen schweigen, das Leben geht weiter. Tausende deutscher "Fräuleins" verliebten sich damals in Besatzungssoldaten der alliierten Streitkräfte. Ihre persönliche Liebe konnten sie oftmals nur gegen große Widerstände leben. Als "Franzosenliebchen" oder "Kriegsbraut" wurden sie beschimpft. Doch viele Paare hielten dem Druck stand. Zehntausende folgten in den ersten Nachkriegsjahren ihrem Jack, John oder Jacques in sein Heimatland. Was ist aus ihnen geworden? Für eine historische Dokumentation sucht das ZDF deutsch-französische und deutsch-amerikanische Paare, die sich in den Nachkriegsjahren kennen lernten und noch immer zusammen sind. Auch wer damals eine Liebesbeziehung zu einem sowjetischen Soldaten unterhielt, wird gebeten sich zu melden – entweder per E-Mail unter
mu.zeitgeschichte@zdf.de oder postalisch an: ZDF, Redaktion Zeitgeschichte, Kennwort: "Zeitzeugen", 55100 Mainz.

— — —

Erzbistum gründet Edith-Stein-Stiftung
Köln (PEK) > Das Erzbistum Köln teilte mit, dass es eine Edith-Stein-Stiftung ins Leben gerufen hat. Unter der Treuhandschaft des Erzbistums Köln ist am vergangenen Freitag, 12. Oktober, im Kölner Karmelkloster Maria vom Frieden eine Edith-Stein-Stiftung errichtet worden. Erzbischof Joachim Kardinal Meisner würdigte beim Festakt im Karmelkloster das Ziel der Stiftung, zur dauerhaften Sicherung und Erforschung des Nachlasses der Ordensfrau und Philosophin beizutragen. Die Handschriften Edith Steins umfassen einen Bestand von rund 25.000 Blatt. Sie sollen vor dem Verfall bewahrt und durch Mikroverfilmung gesichert werden. Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung in Essen fördert die Restaurierung mit 400.000 Euro. Das Edith-Stein-Archiv ist im Kölner Karmel beheimatet.

Das Werk der Karmelitin, das philosophische, anthropologische, pädagogische und geistlich-theologische Fragen behandelt, ist in großen Teilen noch nicht erforscht. Eine auf 26 Bände ausgelegte Gesamtausgabe ihrer Schriften ist in Arbeit, ebenso Übersetzungen in verschiedene Sprachen. Das Edith Stein-Archiv soll in Kürze um öffentlich zugängliche Räumlichkeiten erweitert werden, um ihr Werk der Wissenschaft und einer interessierten Öffentlichkeit leichter zu erschließen. Der 12. Oktober ist der Geburtstag von Edith Stein.

Edith Stein wurde 1891 als Tochter einer jüdischen Familie in Breslau geboren. Sie war Assistentin des Freiburger Philosophen Edmund Husserl und promovierte an der Universität Freiburg im Fach Philosophie. Nach dem Ersten Weltkrieg konvertierte sie zum katholischen Glauben und trat 1933, im Jahr der Machtergreifung Hitlers, unter dem Ordensnamen Schwester Teresia Benedicta a Cruce in das Karmelitinnenkloster  Köln-Lindenthal ein. 1938 floh sie in den niederländischen Karmel in Echt, von wo sie vier Jahre später von den Nazis nach Auschwitz deportiert und am 9. August 1942 gemeinsam mit ihrer Schwester Rosa ermordet wurde. Die „katholische Jüdin“ wurde 1998 von Papst Johannes Paul II. als Märtyrerin heilig gesprochen.

— — —

AV-Gründerzentrum NRW: Bewerbungsfrist für Förderstipendium endet am 15. November
Vier Wochen noch haben junge Medienunternehmen in Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit, sich für ein Förderstipendium des AV-Gründerzentrums NRW zu bewerben. Damit bietet das AV-Gründerzentrum NRW auch im kommenden Jahr zehn Unternehmen neben einer Finanzspritze in Höhe von 10.000 Euro die Chance, mit einem umfassenden Beratungs- und Coaching-Programm ihre Marktposition zu verbessern und von einem starken Netzwerk an den Medienstandorten NRW und Köln zu profitieren. Die Bewerbungsfrist endet am 15. November.

Nach wie vor belegt die Medienbranche in Nordrhein-Westfalen im nationalen und internationalen Vergleich eine Spitzenposition. "Als Medienland Nummer eins darf sich Nordrhein-Westfalen nicht auf seinen Errungenschaften ausruhen, sondern muss gerade jetzt dem kreativen Nachwuchs die Türen öffnen und stärker denn je den Austausch der Unternehmens-Generationen im Land NRW und in der Medienstadt Köln vorantreiben", so Schröder weiter. Vor allem im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung und die Etablierung neuer Medienformen und Geschäftsmodelle betonte Schröder die Notwendigkeit, den hervorragend qualifizierten Nachwuchs aus dem gesamten Bundesgebiet für die Vielfalt und den Chancenreichtum in der Schlüsselbranche Nordrhein-Westfalens zu begeistern und ihnen mit dem AV-Gründerzentrum NRW eine zentrale Anlaufstelle zu bieten.

Für ein Stipendium durch das AV-Gründerzentrum NRW können sich Unternehmen und Existenzgründerinnen und -gründer bewerben, die im Segment der audiovisuellen Medien und den angrenzenden Bereichen arbeiten, deren Unternehmen nicht länger als drei Jahre am Markt bestehen und die ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen haben oder eine Gründung in diesem Land beabsichtigen.

Mehr Infos: www.av-gruenderzentrum.de.

[ag; Quellen: WDR; Stadt Köln; Erzbistum Köln]