Die Medizinische Klinik Holweide stellt den Themenkomplex „Mangelernährung“ in dem Mittelpunkt der Fortbildung „Ernährungsmedizin in Zeiten des Strukturwandels“, die am 04.06.2008, 15.00 – 19.00 h, im Isabellensaal des Gürzenich, Martinstr. 29-37, 50667 Köln, stattfindet. Die Veranstaltung richtet sich an das Fachpublikum.

Für ein Krankenhaus ist das Thema Mangelernährung sowohl von medizinischer als auch von ökonomischer Bedeutung. Bei der Fortbildung werden beide Aspekte beleuchtet. In einem ersten Veranstaltungsblock werden die Bedeutung und die Vergütung der Mangelernährung im Krankenhaus thematisiert. Im zweiten Teil der Veranstaltung werden praktische Konzepte zur Bekämpfung der Mangelernährung diskutiert. In einem anschließendem Round-Table-Gespräch, sprechen Experten aus Politik, Industrie, niedergelassene Ärzte sowie Klinikmediziner das Thema.

Als Moderatoren, Referenten und Diskussionsteilnehmer konnten erfahrende Fachleute gewonnen werden, so z.B.
• Dr. Rainer Hess, Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses,
• Prof. Dr. Karl W. Lauterbach (MdB)
• PD Dr. Matthias Pirlich (Oberarzt der Abteilung für Innere Medizin an der Charité Berlin, 2007 ausgezeichnet mit dem Dr.-Werner-Fekl-Förderpreis für eine Multizenterstudie, in der er erstmals allgemeine Daten zur Ernährungssituation von Patienten in deutschen Krankenhäusern erhoben hatte).
• PD Dr. Edward Shang (Leiter der Ernährungsambulanz Universitätsklinikum Mannheim, 2006 Preisträger Dr.-Werner-Fekl-Förderpreis für klinische Ernährung),
• Prof. Dr. med. Matthias Schrappe, Generalbevollmächtigter des Aufsichtsrates des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt und Vorsitzender des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e.V.

Hintergrund:
Mangelernährung im Krankenhaus
Etwa die Hälfte aller älteren Patienten, die ins Krankenhaus kommen, ist mangelernährt, so das Fazit einer Studie zur Mangelernährung (The German Hospital Malnutrition Study, Pirlich M. et. al). Mangelernährte Patientinnen und Patienten haben häufig ein geschwächtes Immunsystem, genesen langsamer und müssen länger stationär behandelt werden. Mangelernährte Ältere sterben früher als gleichaltrige gut ernährte Patienten. Risikofaktoren für den schlechten Ernährungszustand sind z.B. hohes Lebensalter, schwere Erkrankungen wie Krebs oder Mehrfacherkrankungen.

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Uniklinik: Kommunikation mit Krebspatienten trainieren
Köln, 26.05.2008, 14:06 > In einem Seminar erlernen Ärzte, wie man am besten mit Krebspatienten spricht.

Auch für Ärzte und Ärztinnen ist es oft nicht einfach, die richtigen Worte zu finden – gerade bei der Diagnose Krebs. Um im Umgang mit Krebspatienten und deren Angehörigen den richtigen Ton zu treffen, bietet die Uniklinik Köln ab Juni 2008 spezielle Kommunikationstrainings an.

„Eine Krebserkrankung ist nicht nur mit körperlichen Folgen verbunden, sondern vor allem mit tief greifenden Ängsten und Sorgen der Patienten“, berichtet Dr. Bernd Sonntag, Oberarzt in der Psychosomatik der Uniklinik Köln. „Das macht eine offene und gleichzeitig vorwärtsgewandte
Kommunikation oft schwer.“ Wichtige, häufig wiederkehrende Themen sind zum Beispiel das Überbringen schlechter Nachrichten in allen Phasen von Krebserkrankungen, die Angst des Patienten vor bestimmten Therapieformen oder der Umgang mit Sterben und Tod.

Schauspieler ermöglichen realistische Gespräche
Fort- oder Ausbildungen für Ärzte, die ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet verbessern möchten, gibt es bisher kaum. Die Trainings, so wie sie ab Juni an der Uniklinik Köln stattfinden, sollen vor allem praxisrelevant sein. Sie orientieren sich an den konkreten Anliegen der teilnehmenden Ärzte.
So geht es darum, durch speziell geschulte Patienten-Schauspieler möglichst realistische Gesprächssituationen entstehen zu lassen. Damit ist ein Zugewinn an kommunikativer Kompetenz gesichert.

Wissenschaftliche Studie wertet Trainingserfolge aus
Die Trainings finden auch an anderen Unikliniken statt. Ziel des Projektes ist es, ein einheitliches und effektives Trainingsprogramm für Ärzte in der Onkologie zu entwickeln, zu erproben und seine Effektivität wissenschaftlich zu untersuchen. Deshalb werden die Trainings, die
deutschlandweit an insgesamt sechs Krebszentren stattfinden, durch eine Studie begleitet. Am Ende wollen die Wissenschaftler einen Leitfaden (Manual) für Arzt-Patienten-Gespräche in der Onkologie entwickeln. Dabei soll an Standards angeschlossen werden, wie sie in anderen
Ländern (z.B. England, Schweiz) bereits mit Erfolg etabliert sind.

Möglichkeit eines Auffrisch-Trainings
Die Fortbildung erfolgt über zweieinhalb Tage in kleinen Gruppen. Die Rolle der Patienten oder Angehörigen übernehmen speziell ausgebildete Schauspieler. Die Gespräche werden dokumentiert und ausgewertet. Um eine Nachhaltigkeit des Trainings zu erreichen, haben die Ärzte die Möglichkeit, nach vier Monaten an einem eintägigen Auffrischtraining teilzunehmen. Das Training wird von der Deutschen Krebshilfe gefördert.

Weitere Infos unter: www.kompass-o.de


Für Rückfragen:
Uniklinik Köln
Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Dr. med. B. Sonntag
E-Mail: bernd.Sonntag@uk-koeln.de
Tel.: 0221 478 4152

Dr. med. F. Vitinius
E-Mail: Frank.vitinius@uk-koeln.de
Tel.: 0221 478 3171
Kerpener Str. 62
50937 Köln
www.uni-koeln.de/med-fak/psysom

[nh; Quelle: Kliniken der Stadt Köln; Uniklinik Köln]