Stoffwechselerkrankung ist genetisch vererbbar
Die Wissenschaftlerin erhält mit diesem sechsmonatigen Ausbildungsstipendium die Möglichkeit, sich Grundlagen adäquater Diagnostik und Therapie der primären Hyperoxalurie anzueignen sowie an laufenden Forschungsprojekten der Kinderklinik zum Thema teilzunehmen. Die Primäre Hyperoxalurie ist eine seltene Stoffwechselerkrankung, die autosomal-rezessiv vererbt wird. Dazu müssen beide Elternteile die Anlage haben, sie sind dabei selbst meist nicht krank. Bei den betroffenen Kindern besteht ein Enzymdefekt in der Leber. Dieser führt zu einer vermehrten Produktion von Oxalsäure, und deren vermehrtes Ausscheiden über den Urin führt zu Nierensteinen, Nierenverkalkung und schließlich zum Nierenversagen. Ist die Krankheit soweit fortgeschritten, ist ein Leben mit der Dialyse unausweichlich. Eine Alternative bietet zurzeit nur eine kombinierte Leber-  und Nierentransplantation.

Selbsthilfegruppe besteht seit drei Jahren
Im Jahr 2005 gründete sich die Selbsthilfegruppe Primäre Hyperoxalurie e.V. in Köln. Die hier zusammengeschlossenen Eltern erkrankter Kinder wollen das Wissen über die Krankheit auch in medizinischen Kreisen verbreiten und die Forschung zur Krankheit vorantreiben. Deshalb vergibt der Verein aus Spendenmitteln Stipendium.

Köln eines von wenigen Zentren weltweit
Die Primäre Hyperoxalurie ist eine seltene Krankheit. Die Kindernephrologie der Uniklinik Köln ist eines von wenigen spezialisierten Zentren weltweit und ihr Leiter, Prof. Bernd Hoppe, einer der ausgewiesenen Fachleute. Zurzeit werden rund 50 von ungefähr 150 bekannten Patienten aus ganz Deutschland in Köln behandelt.

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Kölner Krebstag zählte 1.100 Besucher
„Neben Herz-Kreislauferkrankungen ist Krebs die häufigste Todesursache. Prävention und Behandlung stehen im Mittelpunkt der Medizin, um bei höherer Lebenserwartung das Krebs-Risiko zu minimieren. Hierzu soll der Krebstag Hilfe geben“, sagte Professor Dr. Wolff, der als Vorstandsvorsitzender des Rheinischen Tumorzentrums die Veranstaltung im Kölner Hyatt Hotel eröffnete. 1.100 Gäste sind gekommen mit beinahe ebenso vielen Fragen: „Wie kann ich mit der Krankheit leben?“, „Wer kann mir helfen, damit umzugehen?“, „Kann ich durch meine Lebensführung das Krebsrisiko reduzieren?“. 35 Ärzte, Therapeuten, Ernährungsberater und Psycholgen standen Rede und Antwort.

Umgehen mit psychischen Aspekten
Thema waren nicht nur Informationen zur Behandlung bestimmter Tumorerkrankungen. Fragen nach einem ausgefüllten Leben mit Krebs, nach Entspannung und kreativen Kursen, nach psychischen Aspekten in der
Onkologie und ergänzenden Therapieformen waren ebenso wichtig und schienen die Betroffenen und ihre Angehörige sehr zu beschäftigen. Kunsttherapeutin Mirka Novakova gab Tipps zu therapeutischem Malen,
Buch-Autorin Cornelia Ehses forderte ihre Patienten in dem Workshop „Kreatives Schreiben“ auf, einfach mal über einen Stein zu schreiben. „Das kann ein Stein sein, der Sie bei der Krebsdiagnose überrollt oder Ihnen nach positiven Behandlungsergebnissen vom Herzen fällt“ sagte sie zu ihren Kursteilnehmern. Simone Picha zeigte, wie man mit Yoga Geist und Körper positiv beeinflussen kann.

Tipps zur Früherkennung
Aber auch praktische Tipps zur Früherkennung gab es beim Kölner Krebstag: „Wie untersuche ich meine Brust selbst?“. Das zeigte Frauenärztin Dr. Claudia Breuer den Patientinnen. Wie wichtig der richtige Haarersatz nach einer Chemotherapie für das Selbstbewusstsein und Wohlbefinden der Patienten ist, das demonstrierte Frisörin Petra Skusa in einer individuellen Beratung. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernahm der Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma. „Kölnerinnen und Kölner finden in ihrer Stadt hervorragende Behandlungsmöglichkeiten. Viele Unternehmen beschäftigen sich mit Forschung, mit Aus-, Fort- und Weiterbildung im Gesundheitswesen.“, so Schramma in seinem Grußwort. Er sei froh, dass Unternehmen sich am Krebstag den Fragen der Bürgerinnen und Bürger stellen.

Hintergrund
Im Jahr 2004 erkrankten in Deutschland 436.500 Menschen an Krebs. So schätzt die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut. Die Zahl der Erkrankungen steigt jährlich. Doch ist die Zunahme der Erkrankungsfälle nicht darauf zurückzuführen, dass tatsächlich mehr Menschen an Krebs erkranken. Vielmehr führen die zahlreichen Früherkennungsuntersuchungen zu diesem Anstieg. Unter anderem Prostatakarzinome, Brustkrebs und Darmkrebs werden immer wieder neu entdeckt. Gestiegen ist in den vergangenen Jahren auch die Zahl der Lungenkrebserkrankungen bei Frauen, da sich die Zahl der Raucherinnen drastisch erhöht hat. Eine positive Entwicklung trotz der hohen Zahl: Bei den Frauen sank die Mortalitätsrate zwischen 1980 und 2004 von 167 auf 137 je 100.000 Einwohner in Deutschland. Bei den Männern reduzierte sich die
Sterblichkeitsrate im selben Zeitraum von 267 auf 224.

[nh; Quelle: Uniklinik Köln; Kölner Krebstag]