Köln | Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisiert die Zahl der befristeten Arbeitsverhältnisse in Köln. Die Gewerkschaft sei der Meinung, dass der Arbeitsmarkt eine Schieflage aufzeige, da rund 77.000 Beschäftigte in Köln, oder 14,5 Prozent, derzeit ohne eine Dauerperspektive arbeite. Die NGG beziehe sich hierbei auf Zahlen aus dem aktuellen Mikrozensus Nordrhein-Westfalen (NRW).

Die Gewerkschaft NGG fordere von der Politik, per Gesetz gegen „Jobs auf Zeit“ vorzugehen. „Seit Jahren haben wir auch in der Nahrungs- und Genussmittelbranche den Trend, dass Arbeitsverträge ohne besonderen Grund zeitlich begrenzt werden“, sagt Geschäftsführer Mohamed Boudih. Anders als etwa bei einer Schwangerschaftsvertretung sei ein Großteil der Befristungen „kaum nachvollziehbar“.

Berufseinsteiger betroffen

„Jeder fünfte Beschäftigte zwischen 15 und 24 Jahren hat nur einen befristeten Job. Das schafft nicht nur große Unsicherheit, sondern erschwert auch die Familienplanung, die Wohnungssuche oder die Kreditaufnahme“, betont Boudih. Auch Frauen seien laut Mikrozensus in Köln überdurchschnittlich oft von Zeitverträgen betroffen, betont der NGG.

Die NGG fordere die Abschaffung der sogenannten „sachgrundlosen Befristung“. Angesichts von deutschlandweit rund 2,8 Millionen befristeter Jobs gehöre dieses Thema unbedingt auf die Agenda im anstehenden Bundestagswahlkampf, so Boudih.

Autor: ib | Foto: NGG