Münster | Trotz seines Zusammenbruchs bei der Landesvertreterversammlung der nordrhein-westfälischen CDU in Münster will der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach am Sonntagabend in der Talkshow von Günther Jauch auftreten. Der 60-Jährige soll dort unter anderem mit einem Berliner Imam zum Thema „Im Namen Allahs – was tun gegen Deutschlands Gotteskrieger?“ diskutieren. „Na klar gehe ich hin. Ich bin ein alter Haudegen. So schnell haut mich nichts um“, sagte Bosbach der „Bild“-Zeitung.

Bereits kurz nach seinem Zusammenbruch hatte sich Bosbach per SMS aus der Universitätsklinik in Münster zu Wort gemeldet: „Mein Defibrillator hat einen Schock abgegeben, aber dafür ist er ja auch da“, schrieb der Politiker in einer SMS an die Kölner Zeitung „Express“. Er schrieb weiter: „Jetzt weiß ich wenigstens, dass er funktioniert, wenn es darauf ankommt.“ Er unterzeichnete mit „besten Grüßen aus der Uni-Klinik Münster“.

Norbert Lammert ist Spitzenkandidat der NRW-CDU

Zuvor war Bosbach mit 97,4 Prozent der Stimmen auf Listenplatz sieben der NRW-CDU für die Bundestagswahl gewählt worden. Spitzenkandidat der nordrhein-westfälischen CDU ist Bundestagspräsident Norbert Lammert. Er wurde mit 98,7 Prozent der Stimmen auf den ersten Platz der Landesliste gewählt. Auf Platz zwei steht der Leiter des Bundeskanzleramtes, Ronald Pofalla. Er wurde mit 93,5 Prozent gewählt. Ingrid Fischbach sicherte sich mit 96,9 Prozent den dritten Platz der Landesliste. In einer Kampfkandidatur um den 25. Listenplatz setzte sich Cemile Giousouf mit 66,3 Prozent gegen Sylvia Pantel durch. Giousouf wäre die erste Abgeordnete mit türkischer Zuwanderungsgeschichte in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Wolfgang Bosbach hatte sich wegen einer Prostatakrebserkrankung bereits mehrfach behandeln lassen müssen. Im Jahr 2010 hatte er die Erkrankung publik gemacht und rät Männern öffentlich zur Krebsvorsorge. Der CDU-Politiker, der seit einer verschleppten Lungenentzündung auch einen Herzschrittmacher trägt, gibt sich immer wieder kämpferisch und lässt sich von der Krankheit nicht unterkriegen.

In öffentlichen Debatten ist der 60-Jährige präsent wie kaum ein anderer Politiker. Nach dem EU-Gipfel am Freitag gab er der „Bild am Sonntag“ ein Interview, in dem er sich skeptisch gegenüber dem Hilfspaket für Zypern äußerte.

Autor: dapd