Pjöngjang | Ungeachtet internationaler Proteste hat Nordkorea heute versucht, eine Langstreckenrakete mit angeblich einem kleinen Wettersatelliten an Bord ins All zu schießen. Der Versuch soll jedoch gescheitert sein. Für heute Morgen wurde nun eine Sindersitzung des UN-Sicherheitsrates einberufen.

Nach Angaben von Behörden in den USA und in Südkorea scheiterte der Versuch. Die Rakete soll kurz nach dem Start, der laut der Berichte um 7:39 Uhr Ortszeit (0:39 Uhr deutscher Zeit) durchgeführt wurde, abgestürzt sein. Die Rakete habe die Atmosphäre nicht verlassen und sei nicht bis ins Weltall gelangt. Aus Südkorea hieß es, die Rakete sei bereits eine Minute nach dem Start ins Meer gestürzt. Japan hatte zuvor angekündigt, die Rakete abzuschießen, sollte sie in den japanischen Luftraum gelangen. Westliche Beobachter befürchten, dass Nordkorea mit dem Raketenstart Technologie erproben wollte, die auch zum Transport von atomaren Sprengköpfen verwendet werden könnte. Nordkorea hatte erst wenige Tage zuvor in einer ungewöhnlichen Aktion westliche Fotografen ins Land gelassen und stolz die Rakete präsentiert. Nach Angaben des nordkoreanischen Regimes sollte der Raketenstart Teil der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des als Staatsgründer verehrten Kim Il Sung sein.

Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates angesetzt

Der gescheiterte Start einer nordkoreanischen Langstreckenrakete wird heute den UN-Sicherheitsrat beschäftigen. Für 10 Uhr (Ortszeit) wurde von dem Gremium eine Krisensitzung anberaumt. Der Sicherheitsrat, derzeit unter der Präsidentschaft der USA, wird dabei aller Voraussicht nach den Raketentest formell verurteilen. International wurde der Start trotz seines Scheiterns scharf kritisiert. Die USA verurteilten den Start als „provokativen Akt“ und kündigten einen Stopp der Lebensmittelhilfen für Nordkorea an. Japan schloss weitere Sanktionen nicht aus, Russland erklärte, mit dem Start habe Pjöngjang gegen eine Resolution der UNO verstoßen.

Autor: dts