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Washington | dts | Der US-Bundesstaat North Dakota, ein wichtiger Standort der Öl- und Gasindustrie der USA, hat der Bundesregierung eine Energiepartnerschaft vorgeschlagen. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf ein Strategiepapier, welches das Wirtschaftsministerium von North Dakota am 7. März an die deutsche Botschaft in Washington geschickt hat.

Darin beschreibt die Landesregierung eine Win-Win-Situation: „North Dakota muss Abnehmer für Erdgas und sauberen Wasserstoff finden. Die europäischen Verbündeten haben signalisiert, dass sie von russischem Öl und Gas loskommen müssen“, heißt es in dem Dokument. Sobald Abnehmer in Europa gefunden seien, „kann North Dakota mit seiner Energie-Industrie und Großkonzernen zusammenarbeiten, um die Produktion zu steigern und die Energieprodukte zu verschiffen“. Bisher mangelt es an der dafür nötigen Infrastruktur.

North Dakotas Wirtschaftsminister James Leiman sagte dem „Handelsblatt“ aber: „Es gibt Kapazitäten im Pipeline-Netz, die wir kurzfristig nutzen können – um dann auf dieser Basis eine umfassende Partnerschaft aufzubauen.“ Leiman zufolge könnte North Dakota von 2027 an etwa 12,7 Milliarden Kubikmeter Erdgas exportieren. Das entspricht 23 Prozent der Kapazität der nach langem Streit gestoppten Nord-Stream-2-Pipeline, die russisches Gas über die Ostsee nach Deutschland bringen sollte.

In North Dakota werden große Mengen Schiefergas mittels Fracking gefördert. 2004 erlebte North Dakota seine Fracking-Premiere, 2015 gab es etwa 8.000 Bohrlöcher. Damals wurde gerechnet, dass es in 2035 bis zu 50.000 Bohrlöcher geben könnte. In North Dakota wird das Bakken-Schiefergasfeld als besonders bedeutend angesehen. Es macht den Bundesstaat an der Grenze zu Kanada zum zweitgrößten Öl-Bundesstaat der USA. Im Jahr 2015 berichtete EcoWatch, dass drei Millionen Gallonen Sole aus einer undichten Pipeline ausgelaufen sein sollen. Dieses „Fracking-Abwasser“ ist eine salzige Flüssigkeit, die als umweltgefährdend gilt. Die Gewinnung des Öls und Erdgas lohnt sich allerdings nur bei einem hohen Ölpreis.