Köln | Dramatische Szenen spielten sich gestern am 31. Juli 2024 gegen 22.57 Uhr in Düsseldorf Benrath im Zug „Nightjet“ ab. Ein 23-Jähriger nahm einen 15-Jährigen als Geisel und leistete nach Angaben der Bundespolizei erheblichen Widerstand.
Eine dreiköpfige Familie und der 23-jährige Täter waren stiegen am Düsseldorfer Hauptbahnhof in den Zug. Ohne ersichtlichen Grund entriss der 23-Jährige der 54-jährigen Mutter, die mit ihrem 15-jährigen Sohn und ihrer 17-jährigen Tochter unterwegs war ihr Kopfkissen. Dann bedrohte der 23-Jährige die Familie und beschimpfte diese.
Die Situation eskalierte, als dem Mann zufällig ein Rasierapparat aus seinem mitgeführten Rucksack fiel, so die Beschreibung der Polizisten. Die Tochter nahm den Rasierer an sich. Der Mann attackierte daraufhin das Mädchen körperlich. Der Mutter und der Tochter gelang die Flucht aus dem Abteil. Der 15-jährige Sohn konnte dies nicht und wurde von dem 23-Jährigen gezwungen mit auf die auf die Ausstiegsplattform des Zuges zu kommen.
Die eintreffenden Bundespolizisten forderten den Mann auf, den Jungen freizulassen. Dieser Aufforderung kam der Mann nicht nach. Nach Androhung von Zwang durch die Beamten, konnte er von diesen überwältigt und vorläufig festgenommen werden. Mit Tritten, Schlägen, Spucken und Beißen versuchte sich der Beschuldigte immer wieder und sich den polizeilichen Maßnahmen zu entziehen. Der Mann gab auf der Dienststelle der Bundespolizei an Betäubungsmittel konsumiert zu haben.
Die Bundespolizei leitete Strafverfahren wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, Nötigung und Freiheitsberaubung ein. Die Familie konnte nach Betreuung durch die Bundespolizei ihre Reise fortsetzen.