Alle 26 öffentlich-rechtlichen Universitäten und Fachhochschulen haben entschieden, wer die Mitglieder der neuen Hochschulräte sein sollen. Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart zog am heutigen Montag
anlässlich der Ernennung der Mitglieder des Hochschulrates der Fachhochschule Düsseldorf ein positives Fazit: „Eine beeindruckende Mischung von Führungspersönlichkeiten aus allen gesellschaftlichen
Bereichen prägt das Bild der ersten Hochschulräte in Nordrhein-Westfalen“. Mit der noch ausstehenden Ernennung des Hochschulrats an der Fachhochschule Ostwestfalen-Lippe, dessen Mitglieder bereits
feststehen, werden pünktlich zum Start des Wintersemesters die neuen Hochschulgremien ihre Arbeit aufnehmen.
Hochschulrat entwirft Strategien
Der Hochschulrat ist zuständig für die Strategie der Hochschule, berät die Hochschulleitung und übt die Aufsicht über deren Geschäftsführung aus. Die Größe der nordrhein-westfälischen Hochschulräte variiert zwischen sechs und zehn Mitgliedern, die für eine Amtszeit von fünf Jahren bestellt werden. Insgesamt sind 216 Personen aus Wissenschaft, Wirtschaft und anderen Gesellschaftsbereichen in den neuen Hochschulgremien tätig. „Mit 64 Frauen, also rund 30 Prozent, ist der Frauenanteil erfreulich, kann aber sicher noch ausgebaut werden“, sagte Pinkwart. „Beispielhaft sind hier die Hochschulräte der Universitäten Bielefeld und Bochum und der FH Bielefeld, die paritätisch mit Frauen und Männern besetzt sind.“ Eine Untersuchung der Universität Bochum über die Hochschulräte in anderen Bundesländern hatte jüngst einen Frauenanteil von lediglich rund 20 Prozent ermittelt. 146 Hochschulratsmitglieder (68 Prozent) kommen von außerhalb der Hochschulen. 67 davon aus der Wirtschaft, 60 aus der nationalen und internationalen Wissenschaft und 19 aus weiteren gesellschaftlichen Bereichen, wie Medien oder Kultur. Vier Hochschulen haben sich für einen rein extern besetzen Hochschulrat entschieden (Universität
Bochum, Technische Universität Dortmund, Fachhochschule Bochum und Fachhochschule Ostwestfalen-Lippe). Das älteste Mitglied ist 78, das Jüngste 29 Jahre alt.
Prominente neue Mitglieder
Die Hochschulratsmitglieder aus der nationalen und internationalen Wissenschaft sind unter anderem tätig in Hochschulen, wie etwa Professorin Dr. Londa Schiebinger, Stanford University (RWTH Aachen) oder Professor Dr. Joachim Treusch, Präsident der Jacobs Universität Bremen (TU Dortmund); in Wissenschaftsorganisationen, wie etwa Professor Dr. Daniel Fallon von der Carnegie Corporation in New York (Universität Bochum) oder die vier Generalsekretäre Jürgen Schlegel von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz, Dorothee Dzwonnek von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (beide Universität Bochum), Dr. Barbara Bludau von der Max-Planck-Gesellschaft (Universität Köln) und Dr. Georg Schütte von der Alexander von Humboldt-Stiftung (Universitäten Bonn und Siegen), sowie in Forschungsinstituten, wie Avi Primor, Institutsleiter des israelischen Herzyla Center (Universität Düsseldorf), Nobelpreisträger Dr. Johannes Georg Bednorz vom Forschungsinstitut der IBM in Zürich (Universität Münster) und Prof. Dr. Jean Pierre Bourguignon, Direktor des Institute des Hautes Etudes Scientifiques in Paris (Universität Bonn). Aus der Wirtschaft kommen etwa Bundesbankpräsident Professor Dr. Axel Weber (Universität Siegen), Dr. Thomas Middelhoff, Vorstandsvorsitzender der Arcandor AG (Universität Münster), Dr. Alfred Oberholz von der Evonik Degussa GmbH (RWTH Aachen) oder Achim Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung der Microsoft Deutschland GmbH (FH Köln). Hochschulratsmitglieder aus weiteren gesellschaftlichen Bereichen kommen beispielsweise aus den Medien (Nina Grunenberg, ehemalige stellvertretende Chefredakteurin der Zeit, bei der FH Aachen, Bodo Hombach, Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe bei der Fernuniversität Hagen oder Erik Bettermann, Intendant der Deutschen Welle bei der FH Ostwestfalen-Lippe) oder der Kultur (Dr. Andrea Niehaus, Direktorin des Deutschen Museums in Bonn, FH Bonn-Rhein-Sieg). Weitere prominente Namen sind Birgit Fischer (Universität Bochum und DSH Köln), Klaus Kinkel und Michael Vesper (beide DSH Köln) sowie Klaus Töpfer (Universität Paderborn). Informationen über die genaue Zusammensetzung der jeweiligen Hochschulräte bieten die Hochschulen auf ihren Internetseiten an.
[nh; Quelle: NRW-Innovationsministerium]