Köln | In Dortmund, Duisburg und Tönisvorst sowie in Niedersachsen wurden heute fünf Mäner durch das Landeskriminalamt festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, in Deutschland junge Menschen für den so genannten „Islamischen Staat“ rekrutiert zu haben. Heute und morgen sollen sie dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.
Ziel dieses Netzwerks sei es gewesen, vor allem junge Menschen zu radikalisieren und zur Ausreise in den sogenannten „Islamischen Staat“ zu motivieren. „Den Festnahmen sind umfassende und intensive gemeinsame Ermittlungen des Generalbundesanwalts und des Landeskriminalamtes vorausgegangen. Uns ist heute ein wichtiger Schlag gegen die salafistischen Strippenzieher und IS-Unterstützer gelungen“, sagte Innenminister Ralf Jäger. Unter den heute Festgenommenen war auch der 32-jährigen irakischen Staatsangehörigen Ahmad Abdulaziz Abdullah A. Der Iraker nennt sich laut dem Land NRW auch „Abu Walaa“ und bekennt sich offen zum sogenannten „Islamischen Staat“. Der 32-Jährige sei bereits bei zahlreichen salafistischen Veranstaltungen als Redner aufgetreten.
Der 32-Jährige soll der Anführer eines überregionalen salafistisch-jihadistisches Netzwerkes sein, zu dem auch die anderen Verdächtigen zählen sollen. So sollen etwa die Mitbeschuldigten Hasan C. (50) und Boban S. (36) die Aufgabe gehabt haben, Gleichgesinnte und Ausreisewillige in der arabischen Sprache und salafistischen Lehre zu unterrichten. Damit sollten die Grundlagen für eine zukünftige Tätigkeit im sogenannten „Islamischen Staat“ gelegt werden. In mindestens einem Fall soll das Netzwerk einen jungen Mann mit seiner Familie in die Gebiete des sogenannten IS nach Syrien geschleust haben.
Darüber hinaus wurden in Niedersachsen der 27-jährige deutschen Staatsangehörigen Mahmoud O. sowie der 26-jährigen kamerunischen Staatsangehörigen Ahmed F. Y. festgenommen. Sie sollen die konkrete Ausreise von Unterstützern orgabisiert haben. Gegen die fünf Verdächtigen hatte die Bundesanwaltschaft am 26. Oktober 2016 einen Haftbefehl erlassen. Dieser wurde heute durch das Landeskriminalamt NRW vollstreckt. Die Beschuldigten sollen heute und morgen dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.
Autor: Cornelia Ott | ots