Anlässlich eines Festaktes zum 50-jährigen Bestehen des katholischen Hilfswerkes „Misereor“ hat Ministerpräsident Jürgen Rüttgers den Gleichklang von Entwicklungs- und Friedenspolitik betont. „Misereor ist als Helfer der ersten Stunde zu einem Markenzeichen für Mitmenschlichkeit und Solidarität geworden. Misereor hilft dort, wo Armut und Unterdrückung am größten sind. Wer Hilfe will, die ankommt, der geht mit Misereor den kurzen und geraden Weg“, so Rüttgers vor rund 500 Gästen aus mehreren Kontinenten, unter ihnen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch. Angesicht schockierender Zahlen der auseinanderdriftenden Schere von Arm und Reich forderte Rüttgers eine verantwortungsbewusste Politik der es um die Reduktion der Armut gehen müsse: „Nicht umsonst haben die Vereinten Nationen diese Aufgabe zum zentralen Schwerpunkt ihrer Milleniumsziele bei der Entwicklungszusammenarbeit gemacht. Das bedeutet politisch ganz konkret: Die Weltwirtschaftsordnung muss reformiert werden.“ Dazu seien überzeugende Strategien zur Umsetzung rechtsstaatlicher Strukturen zur Durchsetzung von Menschenrechten, zur wirksamen Bekämpfung von Korruption und zur Entwicklung leistungsfähiger Verwaltungen notwendig, so Rüttgers. Dazu gehöre auch eine sichtbare Stärkung der Entwicklungszusammenarbeit.

Entwicklungsarbeit ist ein Herzensanliegen
Nordrhein-Westfalen habe da beachtliches vorzuweisen: „Bereits seit vielen Jahren vermittelt die Landesregierung technische und humanitäre Hilfe in Entwicklungs- und Schwellenländern. Gerade bei den großen Katastrophen des Tsunami 2004 und dem Erdbeben im chinesischen Chengdu haben wir geholfen. Unsere neue Partnerschaft mit Ghana soll den Weg des Brückenbaus zwischen Ländern fortsetzen. Unserer Landesregierung ist Entwicklungsarbeit ein Herzensanliegen.“ Deshalb habe man 2007 neue Leitlinien erarbeitet, die sich direkt an den Milleniumszielen der Vereinten Nationen orientierten: „Wir verstärken die Zusammenarbeit mit deutschen und internationalen Nichtregierungsorganisationen. Wir werden stärker als bisher mit den bei uns
lebenden Menschen aus den Ländern des Südens zusammenarbeiten. Und wir setzen einen Schwerpunkt auf Bildung“, so der Ministerpräsident. Das kirchliche Hilfswerk Misereor hat in 50 Jahren mit über 5,4 Milliarden Euro mehr als 94.500 Projekte gefördert.

[jb; Quelle: Landesregierung NRW]