Wie das Ministerium für Inneres und Kommunales mitteilt, wird die NRW-Polizei in einer neuen wissenschaftlichen Studie die Gewalt gegen Polizeibeamte intensiv untersuchen. "Alle Polizistinnen und Polizisten können bei einer anonymisierten Befragung ihre persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen im Zusammenhang mit Gewalt gegen Polizisten äußern", sagte Innenminister Ralf Jäger in Düsseldorf. "Wesentlich für den Erfolg der Studie wird die hohe Beteiligung der über 42.000 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten sein." Die Befragung startet im Februar. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich im Herbst 2012 vorliegen. Für Inhalt, Durchführung und Auswertung der Studie ist der Kieler Psychologieprofessor Thomas Bliesener verantwortlich. Seit 2010 erstellt das Landeskriminalamt in Düsseldorf das Lagebild "Gewalt gegen Polizeibeamte". Darin werden alle relevanten Straftaten erfasst, die gegen Polizisten gerichtet sind. "Wir brauchen diese objektive Erfassung der Taten, damit wir die Gewalt beschreiben und Entwicklungen rechtzeitig erkennen können. Genauso wichtig ist es aber auch zu wissen, wie unsere Polizisten ihre Situation persönlich empfinden", betonte der Innenminister. "Die Studie wird uns die notwendigen Erkenntnisse liefern, um unsere Polizistinnen und Polizisten auch in Zukunft bestmöglich zu schützen und zu betreuen."

Im vergangenen Jahr wurden 13 nordrhein-westfälische Polizeibeamte so schwer verletzt, dass sie mehrere Tage oder Wochen dienstunfähig waren. Insgesamt wurden 1.734 Polizistinnen und Polizisten im Dienst durch Angriffe verletzt. "Die Polizistinnen und Polizisten auf der Straße erleben immer häufiger aggressives und respektloses Verhalten. Es gibt eine neue Qualität und Intensität der Gewalt", stellte der Innenminister fest.

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