Die Geschichtswissenschaft hat den Begriff Arisierung früher enger gefasst, sie verstand darunter hauptsächlich die Übertragung von Vermögenswerten aus jüdischem in „arisches“ Eigentum. Die neuere, weiter gefasste Definition schließt über die Verdrängung der Juden aus der deutschen Wirtschaft auch den Prozess der radikalen kulturellen Säuberung aller Lebensbereiche der deutschen Gesellschaft mit ein.

Der Verein „Historikerinnen und Historiker vor Ort“ kommt am 20. Juni 2008 im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln zu seiner jährlichen Tagung zusammen. Anlässlich des 70. Jahrestages des Novemberpogroms von 1938 lautet das Thema: „’Arisierung’: Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden in der NS-Zeit“. Die Vorträge auf der Jahrestagung halten Referentinnen und Referenten, die in jüngster Zeit durch neuere Forschungs- oder Archivarbeiten hervorgetreten sind.

Verbindliche Anmeldungen zu dem Symposium nimmt „Historikerinnen und Historiker vor Ort“ bis zum 13. Juni 2008 unter info@historiker-vor-ort.de entgegen. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.

Programm

10.00 Uhr Begrüßung

10.15 Uhr 
Dr. Frank Bajohr (Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg)
„Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden in der NS-Zeit. Forschungsbilanz und offene Fragen“

11.30 Uhr 
Prof. Dr. Stefan Goch (Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen)
„Wie funktionierten eigentlich die von den Nationalsozialisten Arisierung genannten Wirtschaftsverbrechen an den Juden?“

13.30 Uhr 
Christiane Hoss M.A. (Freie Mitarbeiterin des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln)
„Rückerstattungs-Akten deportierter und emigrierter Kölnerinnen und Kölner“

14.30 Uhr 
Dr. Marlene Klatt (freiberufliche Historikerin)
„Arisierung jüdischer Firmen und Immobilien in Westfalen. Das Beispiel der Städte Hagen, Arnsberg und Niedermarsberg“

15.30 Uhr 
Abschlusspodium

16.15 Uhr 
Führung durch das NS-Dokumentationszentrum

[nh; Quelle: Stadt Köln]