Kölns OB Henriette Reker spricht sich für eine inklusive Stadtverwaltung aus, um Barrieren abzubauen. Foto: Bopp

Köln | Der Inklusionstag der Stadtverwaltung im VHS-Forum bot Führungskräften und mit Inklusion besonders betrauten Mitarbeitenden die Möglichkeit zum Austausch und vielfältige Informationen für einen inklusiveren Arbeitsalltag. Vorträge u.a. von Felix Streng, Medaillengewinner Paralympics, und Dr. Volker Anneken, Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport, machten deutlich, dass sich Inklusion und Leistung – auch außerhalb des sportlichen Kontextes – nicht widersprechen.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker unterstrich: „Eine inklusive Verwaltung ist eine Verwaltung, die Barrieren innen und außen abbaut – für die Beschäftigten und für die Bürger*innen. Um eine vielfältige Gesellschaft zu repräsentieren, braucht es eine ebenso vielfältige Stadtverwaltung. Gemeinsam mit Kolleg*innen, die eine Behinderung haben, können wir wesentlich schneller noch existierende Barrieren identifizieren und für deren Abbau die besten Lösungen finden.“

Bettina Baum, Hauptinklusionsbeauftragte und Leiterin des Amtes für Integration und Vielfalt, betonte, dass gute Arbeit nicht nur von der Qualität der Arbeitsbedingungen wie Ausstattung und Infrastruktur abhängig ist, sondern auch in der Verantwortung der Führungskräfte liegt: „Der Blick für die Bedürfnisse der Einzelnen und für das Gefüge der Teams, die Ermöglichung von ‚guter Arbeit‘ durch Offenheit, Vertrauen und einem wertschätzendem Miteinander sind ebenso unerlässlich.“

Stadt Köln: 1.800 Beschäftigte haben Schwerbehindertenausweis

Fast 1.800 der rund 22.000 Beschäftigten der Stadt Köln haben eine Schwerbehinderung oder Gleichstellung. Dazu zählen auch über 100 Führungskräfte – sie machen sechs Prozent aller städtischen Führungskräfte aus. Die jüngst ermittelte Beschäftigungsquote von Menschen mit Schwerbehinderung bzw. Gleichstellung für das Jahr 2021 lag bei etwas über neun Prozent. 

Das entspricht nahezu dem Anteil schwerbehinderter Menschen an der deutschen Bevölkerung in Höhe von 9,8 Prozent. Erstmals lag die städtische Quote zwei Prozent über der selbstgesteckten Mindestquote von sieben Prozent laut Inklusionsvereinbarung der Stadt.

Stadt Köln fördert junge Menschen mit Beeinträchtigungen

Für eine besondere Förderung im Nachwuchsbereich gibt es bei der Stadt Köln seit 2018 den lernreduzierten Ausbildungsgang „Fachpraktiker*in für Bürokommunikation“, den derzeit zwölf junge Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen absolvieren.

Neben der Gesamtschwerbehindertenvertretung gibt es auch örtliche Inklusionsbeauftragte in den Dienststellen, die als erste Ansprechperson auf der Seite der Arbeitgeberin für Beschäftigte mit Behinderung da sind. All dies sind Bausteine, um die Teilhabe schwerbehinderter Beschäftigter weiter zu entwickeln und zur Umsetzung der städtischen Inklusionsvereinbarung beizutragen. (red03)