Köln | aktualisiert 6.6.2012, 15:30 Uhr | Odonien wird künftig keine Veranstaltung mit mehr als 500 Besuchern durchführen können. Die Verhandlungen zu einem zweiten Rettungsweg auf dem Gelände des benachbarten Erotik-Zentrums sind gescheitert. Das erklärte Ehrenfelds Bezirksbürgermeister Josef Wirges gegenüber report-k.de. Aktualisiert: Odonien-Betreiber Odo Rumpf sieht Finanzierung für Kulturstätte nicht gesichert.

„Die Verhandlungen sind gescheitert“, bedauerte Josef Wirges, Bezirksbürgermeister in Köln-Ehrenfeld. Die Nachbarn von Odonien hätten sich geweigert eine Verpflichtungs-Erklärung zu unterschreiben, dass Odonien einen zweiten Rettungsweg über das Gelände des Erotik-Zentrums führen darf. Dieser wäre nötig gewesen, um Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Bexuchern durchführen zu dürfen. „Die Nachbarn waren nicht kooperativ“, so Wirges. So hätten die Betreiber die Erklärung auch dann nicht unterschreiben wollen, als man ihnen anbot, einige Zugeständnisse über das Verhalten der Odonien-Besucher mit in die Erklärung aufzunehmen. Eine andere Möglichkeit für einen zweiten Rettungsweg von Odonien gebe es jedoch nicht, so Wirges. Damit können dort keine Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Besuchern durchgeführt werden.

Die derzeitige Baugenehmigung erlaubt Odonien Veranstaltungen mit bis zu 300 Gästen. Die Stadt hatte dem Betreiber Odo Rumpf bereits zugesagt, dass für einige Veranstaltungen Einzelgenehmigungen erteilt werden sollen. Zu diesen Events dürften dann bis zu 500 Besucher kommen. Bereits dafür, so erklärte Wirges heute, müsste Rumpf jedoch noch Umbauten vornehmen. So müsse der bisherige Rettungsweg auf zehn Meter verbreitert werden. Allein das koste den Betreiber rund 40.000 Euro. Denn auf dem Weg befindet sich derzeit ein Stromkasten, der umgebaut werden muss.

Aktualisiert 6.6.2012, 15:30 Uhr > Odonien – Finanzierung ungesichert

Nachdem die Verhandlungen mit dem benachbarten Erotik-Zentrum gescheitert sind, droht dem Kulturort Odonien nun die Schließung. Weil künftig keine Veranstaltungen mit mehr als maximal 500 Besuchern stattfinden dürfen, ist eine dauerhafte Finanzierung des Freistaats nicht gesichert. Die Zukunft des Freistaats ist „in der Schwebe“, verkündete Odonien-Betreiber Odo Rumpf. Nicht mehr stattfinden könnten etwa Veranstalte wie das Roboter-Festival „Robodonien“. Die dauerhafte Finanzierbarkeit der Kunst- und Kulturstätte ist infrage gestellt, so Rumpf. Allein die von der Bauaufsicht geforderten Baumaßnahmen für Veranstaltungen von 300 bis 500 Gästen stellten Odonien vor Schwierigkeiten. Die Umsetzung der geforderten Maßnahmen würden Kosten in Höhe von rund 40.000 Euro verursachen. Rumpf kritisierte heute noch einmal, die Sicherheitsanforderungen der Stadt. Diese führten dazu, dass Odonien künftig stärker als Party.Ort genutzt werden müsse, um die Kosten refinanzieren zu können. Dabei wolle er selbst den Veranstaltungsort vor allem als Plattform für Kunst- und Kultur-Projekte gestalten.

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Autor: cs | Foto: Laurence Voumard
Foto: Freistaat Odonien