Köln | Mehr Sicherheit, mehr Ordnung – das wollen KVB und Polizei durch gemeinsame Streifen erreichen. Schon im Vorjahr begann die Zusammenarbeit. Und zwar mit Erfolg. Jetzt soll sie verstärkt werden.

Polizeipräsident Jürgen Matthies nannte erste Erfolgszahlen: Die Zahl der kriminellen Delikte in Bussen, Bahnen und Haltestellen ging danach um 22 Prozent zurück, die der Taschendiebstähle sogar um 28 Prozent. Und die Schwarzfahrerquote sank von 6 auf 2 Prozent, berichtete KVB-Vorstandsvorsitzender Jürgen Fenske.  

„Ordnung und Sicherheit hängen im Empfinden des Menschen zusammen. Fehlt die Ordnung, geht auch Sicherheit verloren“, erklärte Matthies. Es sei nicht akzeptabel, dass aggressives Verhalten, Füße auf den Sitzen, lautstarke Pöbeleien und Alkoholkonsum andere Fahrgäste verunsichern.

Noch immer verwechseln viele Fahrgäste die KVB mit einer Kneipe

Besonders bei letzterem Verhalten sieht Fenske noch Verbesserungsbedarf. Unter dem Motto „Die KVB ist keine Kneipe“ hatte die KVB ihre Aktion gegen Alkoholgenuss gestartet, bis sich dies durchgesetzt habe, dauere es aber wohl noch einige Jahre, ist Fenske nicht ganz hoffnungslos.

Offiziell muss jemand, der bei einer Kontrolle beim Alkohlkonsum erwischt wird, ein Bußgeld von 40 Euro bezahlen. „Wir versuchen aber immer zuerst, das Problem mit einem freundlichen Hinweis zu lösen“, so Fenske. Doch wenn sich der Disput steigert, ist die Anwesenheit von Polizei hilfreich, weiß ein KVB-Kontrolleur, der seinen Namen nicht genannt haben will, aus eigener Erfahrung. Anpöbeleien und körperliche Angriffe seien durchaus „alltäglich“.

Rund 80 Kontrolleure und 140 Sicherheitskräfte beschäftigt die KVB, dazu noch bis zu 40 für den „Service“. Zahlen, wie viele Polizisten jeweils auf die gemeinsame Streife geschickt werden, nennt Matthies nicht. Aktuell wurde Verstärkung aus Aachen geholt. Man werde zeitlich und räumlich flexibel reagieren, alle Polizeiinspektionen einschließlich Leverkusen sind in das Konzept einbezogen. So viel aber ist nach den Erfahrungen der 2016 gestarteten „Präsenzoffensive“ klar: Einsatzschwerpunkte sind abends, nachts und die Wochenenden.

Autor: ehu
Foto: KVB-Einsatzleiter Murat Ertik (2.v.l.) steht mit Mitarbeitern und einem Polizeibeamten bereit: In der nächsten Straßenbahn wird gemeinsam kontrolliert.