Die Statue der Pallas Athene vor dem Sitz des Österreichischen Parlaments.

Wien | dts | Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat seinen kompletten Rückzug aus der Politik bestätigt. Bei der Geburt seines Kindes sei ihm bewusst geworden, „wie viel Schönes und Wichtiges es auch außerhalb der Politik gibt“, sagte er am Donnerstagmittag in Wien. Sein politischer Alltag sei zuletzt die Abwehr von Vorwürfen, Anschuldigungen, Unterstellungen und Verfahren gewesen.

Seine Leidenschaft für Politik sei dabei „ein Stück weit weniger geworden“. Mit Blick auf Korruptionsvorwürfe sagte Kurz: „Ich bin weder ein Heiliger, noch ein Verbrecher“. Seinen eigenen Ansprüchen sei er nicht immer gerecht geworden.

Kurz war von 2017 bis 2019 sowie von 2020 bis Oktober 2021 Bundeskanzler der Alpenrepublik. Im Zuge einer Korruptionsaffäre war er als Regierungschef zurückgetreten. Hintergrund waren Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft.

Kurz blieb aber zunächst Partei- und Fraktionschef der ÖVP.

Bericht: Österreichs Innenminister Nehammer soll Kanzler werden

Der österreichische Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) soll offenbar neuer Kanzler der Alpenrepublik werden. Das berichtet die Tageszeitung „Der Standard“ unter Berufung auf Regierungskreise. Zuvor hatte es bereits Berichte gegeben, dass Nehammer nach dem geplanten kompletten Politik-Rückzug des ehemaligen Kanzlers Sebastian Kurz ÖVP-Chef werden soll.

Nun ist offenbar auch der Verbleib von Alexander Schallenberg als Kanzler nicht mehr sicher. Es ist allerdings noch unklar, wie die österreichischen Grünen als Koalitionspartner der ÖVP auf einen geplanten Wechsel des Regierungschefs reagieren würden.