An 161 Kölner Grund- und Förderschulen wurden 175 bauliche Massnahmen durchgeführt, man kann bei diesem Projekt von einer Mammutaufgabe sprechen, die gut bewältigt wurde. Damit hat jedes zweite Kind im Grundschulalter in Köln die Möglichkeit die Angebote des Offenen Ganztags zu nutzen. Viel Geld ist verbaut worden, mit 158,7 Millionen Euro wird die stolze Summe beziffert. Davon erhielt Köln 79,2 Millionen vom Bund im Rahmen des 4 Mrd. Euro Sofortprogramms, das die Bundesregierung nach den verheerenden Pisa-Ergebnissen im Jahr 2003 zur Verfügung stellte. Damit konnte die Hälfte der benötigten Mittel mit Bundesmitteln bestritten werden.

Kölns Oberbürgermeister Schramma dankte dem Kölner Rat, dass er ihn bei diesem Thema, das eines seiner Schwerpunktthemen sei, unterstütze und die nötigen Gelder für die Schulbausanierung und den Offenen Ganztag bereitstelle. Schramma betonte aber auch, dass man noch lange nicht am Ziel sei, zum einen den Sanierungsstau komplett abgebaut zu haben und zum anderen alle neuentstehenden Schäden behoben zu haben. Engelbert Rummel, der geschäftsführende Betriebsleiter der Gebäudewirtschaft machte mit einigen Zahlen klar mit welchen Dimensionen man im Kölner Schulbau zu rechnen habe. Es gibt 286 Schulen auf Kölner Stadtgebiet mit einer Grundfläche von rund 2 Millionen Quadratmetern auf 450 ha Grundstücksfläche. Rummel machte aber auch klar, dass der Wertverfall gestoppt sei. Rummel erklärte dass aus den aktuellen Massnahmen sechs Projekte noch nicht zur Gänze fertiggestellt werden konnten, davon werden zwei in den nächsten Wochen fertig, drei werden nach den Herbstferien übergeben. Nur beim Neubau in Porz-Ensen kommt es zu einer längerfristigen Verzögerung bis 2008, durch die Pleite des Generalunternehmers.

Die Beigeordnete Klein, zuständig für die Kölner Schulen freute sich, dass fast alle Projekte pünktlich fertig geworden sind und berichtet, dass die Plätze gut nachgefragt sind. Konkrete Zahlen konnte sie noch nicht nennen. Das Angebot an die Kinder bestehe aus Hausaufgabenbetreuung und viel Sport und Bewegung. Mit 60 Jungendhilfeträgern arbeite man Hand in Hand. Zur Zeit gibt es in ganz Köln nur noch eine einzige Schule in Köln Lindenthal die keinen Offenen Ganztag anbietet.

Der Kölner Regierungspräsident Lindlar brachte OB Schramma einen Scheck mit über 7,7 Millionen Euro. Mit diesem Geld werden ein Ganztagsbetrieb an einer Kölner Hauptschule gefördert und 46 Kölner Grund- und Förderschulen. Lindlar betonte, dass man den Hauptschulen in den nächsten Jahren besonderes Augenmerk schenken will und die Klassengrößen auf 22 Schüler begrenzen will.

Mit diesem Programm ist man einen Riesenschritt weiter beschrieb Schuldezernentin Klein den aktuellen Status. Aber man müsse weiter am Ball bleiben, vor allem auch was die weiterführenden Schulen betrifft. Hier stauen sich vor allem nach Verkürzung der gymnasialen Zeit die Probleme auf. Kinder in der sechsten Klasse im Alter von 11 Jahren haben teilweise 7 Stunden am Stück mit einer einzigen langen 20 minütigen Pause. Hier hatte die Politik die Folgen ihrer Verkürzungspolitik nicht bedacht. Ein Arbeitnehmer muss übrigens nicht so lange am Stück arbeiten wie die Kinder, denn mit solchen Arbeitszeiten würde sein Arbeitgeber gegen geltendes Arbeitsrecht verstossen.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung