Rio de Janeiro | aktualisiert | Gold und Silber für die Kajak-Fahrer und weitere Medaillien für die deutschen Sportler in Rio. Hambüchen spricht über seine letzte olympischen Spiele.

Olympia-Gold für Kajak-Vierer der Herren

Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro hat auch Kajak-Vierer der Herren über die 1.000 Meter überragend eine Medaille geholt. Max Hoff, Max Rendschmidt, Marcus Groß und Tom Liebscher kamen mit mehr als einer vollen Bootslänge Vorsprung vor dem Team aus der Slowakei und Tschechien ins Ziel.

Silber für deutschen Kajak-Vierer der Damen

Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro hat der deutsche Kajak-Vierer der Damen überraschend die Silbermedaille geholt. Sabrina Hering, Franziska Weber, Steffi Kriegerstein und Tina Dietze kamen auf der 500 Meter langen Distanz hinter den favorisierten Ungarn, aber vor den ebenfalls hoch gehandelten Weißrussinnen ins Ziel.

Gold für Canadier-Zweier – Bronze für Kajak-Einer

Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro haben die deutschen Kanuten eine weitere Medaillen gewonnen. Sebastian Brendel und Jan Vandrey kamen im Canadier-Zweier nach der 1.000 Meter langen Strecke vor Brasilien und der Ukraine durchs Ziel und gewannen damit Gold. Der Potsdamer Rennkanute Ronald Rauhe holte sich im Kajak-Einer über 200 Meter kam hinter Liam Heath aus Großbritannien und Maxime Beaumont aus Frankreich als Dritter ins Ziel und gewann Bronze.

Gold-Turner Hambüchen bezeichnet Olympia in Rio als „grenzwertig“

Gold-Turner Fabian Hambüchen hat die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro als „grenzwertig“ empfunden. Im Interview mit der „Welt am Sonntag“ sagte der frischgebackene Reck-Olympiasieger: „Organisation, Transport, Hygiene, Unterbringung – das war manchmal grenzwertig, aber man darf das nicht mit europäischem Standard vergleichen. Der Olympische Spirit war überall spürbar. Ich möchte das hier nicht schlechtreden, Olympia ist immer etwas Wunderbares und das war es auch hier.“ Die Sommerspiele waren die ersten auf dem südamerikanischen Kontinent. Vor allem die Stimmung bei seinen Wettkämpfen habe ihn irritiert, verriet der 28-Jährige: „Die Atmosphäre in der Halle war nie schlecht, keinesfalls, aber sehr parteiisch für Brasilien. Wenn die heimischen Sportler an der Reihe waren, ging es gut ab, bei den anderen nicht so sehr. Das habe ich in London oder Peking anders erlebt.“ Insgesamt nahm er in Brasilien an seinen vierten Olympischen Spielen teil.

„Wenn ich die Stimmung und die Rahmenbedingungen betrachte, steht Rio an Nummer vier“, so Hambüchen. Seine Gold-Übung wird für ihn trotzdem unvergesslich bleiben – wenngleich er gar keine konkreten Erinnerungen daran hat. „Normalerweise bin ich einer, der während der Übung viel im Kopf arbeitet, sich ganz bewusst auf Techniken konzentriert, aber in diesem Fall habe ich mich nur auf mein erstes Flugteil fokussiert“, erklärte das 1,63 Meter große Kraftpaket: „Danach war alles so schnell, so wild. Die ganze Übung lief wie ferngesteuert ab, ich habe irgendwie auf Play gedrückt und eine Kassette abspielen lassen.“ Als er die Wertungen sah und realisierte, die Goldmedaille gewonnen zu haben, sei das die „Erfüllung eines Kindheitstraums“ gewesen. Gleichzeitig arbeitete Hambüchen mit seinem Triumph in Rio endgültig das Trauma der Olympischen Spiele von 2008 in Peking auf. Damals war er als großer Favorit angereist und hatte lediglich die Bronzemedaille gewonnen. „Das war brutal. Ich habe damals an mich selbst sehr hohe Erwartungen gestellt, mir enormen Druck gemacht und war völlig im Tunnel.“ Acht Jahre später die Goldmedaille zu gewinnen, kommt ihm vor „wie in einem schlechten Film. Innerlich war das ein Mega-Moment für mich.“ Nach dem Goldmedaillengewinn hatte Hambüchen seine internationale Turn-Karriere beendet. Fortan will er sich auf sein Studium konzentrieren.

Usain Bolt gewinnt dritte Goldmedaille

Usain Bolt hat bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro am Samstag zum dritten Mal Gold geholt. Der Jamaikaner siegte mit der Staffel über 4×100 Meter in 37,27 Sekunden. Silber holten die Japaner in 37,60 Sekunden, Bronze ging an Kanada mit 37,64 Sekunden.

Bolt gelang damit als erstem Athleten in der olympischen Geschichte das dritte Triple, er gewann bei drei aufeinander folgenden Spielen Gold über 100 Meter, 200 Meter und mit der 4×100 Meter-Staffel. „Ich bin hier hergekommen, um Geschichte zu schreiben und das habe ich getan. Ich bin der Größte“, sagte der Sprinter, der seine Karriere als Leistungssportler beenden will, nach dem Lauf im brasilianischen Fernsehen.

Autor: dts