Köln | aktualisiert | Die Sanierung der Bühnen der Stadt Köln am Offenbachplatz soll teurer werden als veranschlagt. Laut der Fraktion der Linken im Rat der Stadt Köln um rund 22 Millionen Euro. Die Kölner Linken fordern nun eine Überprüfung des Projektmanagements, die Kölner FDP-Ratsfraktion „realistische Kosten- und Zeitpläne“ für die Sanierung, da auch der Termin der Wiedereröffnung im November 2015 gefährdet sei.

Laut der zuständigen Kölner Kultur-Dezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach werde sich der Bau aufgrund von Schwierigkeiten, die sich bei der Sanierung der Unterbühne ergeben hätten, verteuern. Dies sei jedoch bereits seit Sommer 2014 bekannt und kommuniziert worden. Allerdings, so Laugwitz-Aulbach gehe man derzeit von einer Verteuerung „in einem unter zweistelligen Prozentbereich“ aus. Genauere Zahlen sollen im Kulturausschuss durch Vertreter der Projektsteuerung erörtert werden. Auch wolle man den Termin für die Wiedereröffnung halten, so Laugwitz-Aulbach.

Kölner Linke fordert Überprüfung des Projektmanagements

Bei der Sanierung der Bühnen am Offenbachplatz würden Mehrkosten von wenigstens 22 Millionen Euro erwartet, so die Fraktion der Linken im KölnerRat. Diese Kosten kämen zu dem bereits ausgeschöpften Puffer von 21 Millionen Euro für „Unvorhergesehenes“ dazu, so die Linke.

Fraktionssprecherin Gisela Stahlhofen und Mitglied im Kulturausschuss, hierzu in einer schriftlichen Mitteilung: „Dem Rat war zugesichert worden, dass der Kostenrahmen eingehalten werden würde. Das sollten die große Planungstiefe und die detaillierte Projektsteuerung absichern. Jetzt mit der Schulter zu zucken und zu sagen, dass es bei Altbausanierungen immer Risiken gibt, kann ja wohl nicht die richtige Antwort sein.“

Kölner FDP fordert „realistische Kosten- und Zeitpläne für Bühnensanierung“

Über ein halbes Jahr hätten Verwaltung und Projektsteuerung die Politik nicht über die Projektentwicklung informiert, so der Vorwurf der Kölner FDP-Ratsfraktion.  Zum kommenden Kulturausschuss habe man gemeinsam mit der CDU in einer gemeinsamen Initiative die Verwaltung dringend aufgefordert, diesen Missstand zu beheben und aktuelle Kosten- und Zeitpläne vorzulegen.

Diese neuen Zahlen seien besorgniserregend, weil die Verwaltung gerade angekündigt hätte, dass der Terminplan nur gehalten werden könne, wenn die Baustelle in den Dreischichtbetrieb überführt würde und auch Samstags- und Sonntagsarbeit von den Firmen geleistet werden könne, so die FDP schriftlich. Entsprechende Maßnahmen hätte Petra Rinnenburger, die Leiterin der Gebäudewirtschaft, im letzten Kulturausschuss angekündigt. Inwieweit diese Beschleunigung der Baumaßnahmen in allen Gewerken erfolgen könne und inwieweit dies wirklich zur Einhaltung der Zeitpläne ausreiche, bleibe fraglich, so die FDP-Fraktion in einer schriftlichen Erklärung.

„Dass die im Budget eingeplante Reserve von 10 Prozent der Bausumme schon jetzt um den gleichen Betrag überschritten wurde, ist ausgesprochen bedauerlich. Wir machen uns allerdings große Sorgen, dass die von der Verwaltung angekündigten Beschleunigungsmaßnahmen, die den Terminplan sichern sollen, noch darüber hinaus Zusatzkosten verursachen werden. Dreischicht- und Sonntagsarbeit sind nicht umsonst zu haben. Wir erwarten von der Verwaltung nun transparente und ehrliche Informationen über die zu erwartende Kostenentwicklung. Die bisherigen Beteuerungen, das Projekt bewege sich vollkommen im Plan, sind offensichtlich nicht länger aufrecht zu erhalten. Die Kulturdezernentin muss nun endlich „reinen Wein einschenken“ und dafür sorgen, dass realistische Zahlen und Pläne auf den Tisch kommen.“, wird Ralph Sterck, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat in demselben Schreiben zitiert.
 

Autor: dd