Die Demonstration "Solidarisch in der Energiekrise" des Bündnisses Köln stellt sich quer. | Foto:: Bopp

Köln | Eine Großdemonstration wurde es nicht, wie angekündigt. Es dürften wenige hundert Menschen gewesen sein, die sich am Kölner Ottoplatz einfanden und zur Kundgebung „Solidarisch in der Energiekrise“ kamen.

Dabei rief ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Köln stellt sich queer, Sozialverbänden, der Stadtsportbund und andere zur Demonstration auf.

Witich Rossmann, Chef der DGB Region Köln, zeigte sich froh darüber, dass es in Köln gelungen sei alle Gewerkschaften, Sozialverbände, die Oppositions- und Regierungsparteien gemeinsam auf den Ottoplatz in Köln-Deutz zu bringen, um die Regierungspolitik zu beeinflussen. Rossmann betonte die Gemeinsamkeit bei der Suche nach einer Lösung aus der Energiekrise.

Der Kölner DGB-Chef forderte nicht nur Kompensationen, sondern dass der Energiemarkt verändert werde. Er warf Konzernen vor Preise zu steigern ohne, dass deren Kosten gestiegen seien.

„Bei der Bewältigung der Krise und bei den Entlastungsmaßnahmen muss es vor allem gerecht zu gehen.“

Rainer Hammelrath, Köln stellt sich quer

Rainer Hammelrath sprach für das Bündnis Köln stellt sich quer und begrüßte die Anwesenden mit „Liebe Demokratinnen und Demokraten“. Es gehe um eine Botschaft an die politisch Verantwortlichen in Bund und Land. Diese laute: „Bei der Bewältigung der Krise und bei den Entlastungsmaßnahmen muss es vor allem gerecht zu gehen.“ Nur so könne der Zusammenhalt gestärkt und die Demokratie vor rechten Demagogen geschützt werden. Hammelrath mahnte an, dass Putins Angriffskrieg so schnell wie möglich am Verhandelungstisch und nicht auf dem Schlachtfeld beendet werden müsse. Er machte zudem den Krieg verantwortlich für die Energiekrise, die drohe eine tiefe Schneise in die Gesellschaft zu schlagen.

Hammelrath befürchtet, dass die Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen in finanzielle Not geraten, weil deren Löhne oder die Transferleistungen nicht mehr ausreichend seien. Er zeigte auf, wie viele Menschen in Deutschland arm seien. Viel Applaus erhielt Hammelrath für seine Forderung danach, dass niemand im Winter im Kalten oder Dunklen sitzen dürfe, seinen Arbeitsplatz, sein Einkommen oder seine Wohnung verlieren. Er kritisierte die drei Entlastungspakete der Bundesregierung, dass diesem dem Anspruch nach sozialer Ausgewogenheit nicht standhielten. Es brauche eine Politik für die Vielen und nicht für die Wenigen in dieser „Mehrfachkrise“. Einen ganzen Strauß an Maßnahmen und Investitionen forderte Hammelrath zudem, sogar eine Erhöhung des heute beschlossenen Bürgergeldes und die Überwindung der fossilen Abhängigkeit.

red01