Das Hörspiel „Ruhe 1“, die Koproduktion von WDR und Museum Ludwig, war von Oktober 2008 bis Januar 2009 als Toninstallation im Museum Ludwig zu hören, wo es als „begehbares“ Hörspiel ausgestellt war. Nun wurde die Installation in ein sendetaugliches Hörspiel überarbeitet. Paul Plamper zeichnet in „Ruhe 1“ ein akustisches Gesellschaftsbild: Dabei kann der Zuhörer in einem Lokal den Gesprächen von Gästen an ihren Tischen verfolgen und so an deren Lebensgeschichten teilhaben. Durch ein unvorher­gesehenes Ereignis vor den Fenstern des Cafés entsteht plötzlich Ruhe im Raum: ein Moment, in dem jeder Einzelne eine Entscheidung für sein Handeln – oder eben Nicht-Handeln – treffen muss.

„Die Simultaneität der dreidimensionalen Installation wird ohne Verluste in das lineare Medium des Hörspiels übertragen. Ein hervorragend besetztes dreißigköpfiges Ensemble und eine kluge Regie führen ein Thema von gesellschaftlicher Brisanz und politischer Dimension vor, das eine hohe Sogwirkung entfaltet und dem Zuhörer als scheinbar Beteiligtem eine individuelle Entscheidung abnötigt", heißt es in der Jurybegründung. Mit der Hörspielfassung von „Ruhe 1“ gewann der Autor bereits 2009 den Hörspielpreis der Kriegsblinden, der gemeinsam vom Bund der Kriegsblinden Deutschlands e.V. und der Film- und Medienstiftung NRW vergeben wird.

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