Der Rote Fingerhut ist mit allen seinen Teilen sehr giftig und wird daher in der Öffentlichkeit zu Recht mit großer Vorsicht betrachtet, erklärte heute das LANUV. Darüber hinaus habe er jedoch auch sehr nützliche Eigenschaften. So gehört der Fingerhut zu den ersten Pflanzen, die auf gerodeten Flächen wieder wachsen. Zudem bietet er insbesonder Hummeln und Raupen Nahrung. Doch auch für den Menschen kann der Fingerhut nützlich und sogar lebensrettend sein. Schon 1775 führte ein Engländer namens Withering den Fingerhut in die Heilkunde ein. Er machte die bahnbrechende Entdeckung, dass in der Pflanze enthaltene Wirkstoffe (so genannte Glykoside) herzanregend wirken können. Seitdem gehören die aus den Blättern des Fingerhuts gewonnenen Stoffe zu den wichtigsten Herzmitteln. Als Tabletten oder Injektionen verabreicht, wirken Glykoside auf den Herzmuskel und stärken ihn. Gleichzeitig verlangsamt sich die Pulsfrequenz. Unbedingt beachten müssen Patienten dabei die Dosierung. Denn eine Überdosis der Digitalis-Präparate kann zum Tode führen. Auch dem Fingerhut am Waldesrand oder im Garten sollte man mit Respekt begegnen und keinesfalls Teile davon verzehren. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können sich einstellen, in seltenen Fällen sogar der Tod. Deshalb sollte der Rote Fingerhut von Kindern ferngehalten werden.

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