Köln | Ja richtig, die Rocky Horror Show, war vor kurzem erst im rechtsrheinischen Köln zu Gast. Jetzt ist sie zum allerersten Mal in der Kölner Philharmonie. Und es ist grandios, die Stimmen und Rockmusik in diesem Schalltempel, dazu die nahe Bühne, ein großartiges Spektakel.

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Muss man die Handlung noch erzählen? Ein junges Paar, Brad und Janett haben eine Autopanne. Sie sehen ein Licht, bei dem Song werden in der Philharmonie die Leuchtstäbe geschwungen, und finden ein Schloss. Die Tür geht auf, Brad will nur telefonieren und dann tut sich ein Universum der ganz anderen Art auf. Time Warp, Frank´n´furter, der selbsterschaffene Superadonis Rocky, Eddie, Magenta und Riff Raff…

Wer denkt das Musical ist ein Abklatsch des Films Rocky Horror Picture Show mit Tim Curry als Frankfurter, der wird gerade in der Kölner Philharmonie davon überrascht, dass die Rocky Horror Show genau so nicht ist. Alleine Erzähler Sky DuMont grandios, schäkert mit dem Publikum, teilt sprachlich aus, wenn sie ihm wieder Langeweile vorwerfen und kommentiert süffisant die intimen Szenen zwischen Frank´n´furter und Brad oder Janet. Auch hier zählt die Nähe mit der das Stück gerade in der Kölner Philharmonie das Publikum viel intensiver in den Plot hineinzieht und den Akteuren nahe kommen lässt. Gesten werden erkennbar, Blicke und Details transportieren die Emotionen direkt ins Publikum. Und das gilt auch für die optischen Effekte, da wird schon mal das Publikum mit Bühnennebel eingedampft.

Das Beste sind allerdings die Stimmen und Interpretationen der Rockklassiker und Balladen. Die Akustik der Philharmonie bringt diese noch feiner in die Ohren. Ganz großartig ist Hannah Cadec als Columbia, Rob Fowler als Frank´n´furter überzeugt nicht nur bei Sweet Transvestite, sondern interpretiert „I´m going home“ extrem eindringlich. Die teilweise sich überschlagenden Stimmen faszinieren in der Präzision in der sie in der Philharmonie in den Saal getragen werden. Das Ensemble perfekt aufeinander abgestimmt. Und dies gilt für alle Sängerinnen und Sänger. Auch Brad, David Ribi und Harriet Bunton als Janet sind ein herrliches Gesangspaar. Dies gilt in gleicher Form auch für Stuart Matthew Price als Riff Raff und Maria Franzén als Magenta.

Die Premiere in der Philharmonie war ein großer Erfolg und man merkte den Akteuren an, wie viel Spaß es ihnen gemacht hat, gaben sie doch zwei Zugaben, sogar noch einmal den Time Warp und den tanzte dann die gesamte Philharmonie mit, denn A step to the… kannte dort jeder. Überhaupt das Publikum, natürlich gab es Megafans und jeder Charakter auf der Bühne hatte mindestens ein Pendant im Publikum sitzen. Das Fazit: Eine phänomenale Premiere der Rocky Horror Show in der Kölner Philharmonie.

Mit der „Rocky Horror Show“ eröffnete das 28. Sommerfestival 2015

vom 8. bis 19. Juli 2015 in der Kölner Philharmonie

Informationen: www.rocky-horror-show.de

Karten: www.bb-promotion.com

oder den bekannten Vorverkaufsstellen

Autor: Andi Goral