Rom | In Rom steht die Entscheidung des Papstes über die Wiederaufnahme der Piusbrüder in die katholische Kirche weiterhin aus. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet, wollen Mitte dieser Woche die zuständigen Kardinäle der Glaubenskongregation bei ihrer Zusammenkunft aber über einen Vereinigungsvorschlag entscheiden, den sie dann Papst Benedikt XVI. zukommen lassen. Der deutsche Papst, heißt es, könnte noch Ende Mai seine Entscheidung bekanntgeben.

Sein Pressesprecher Federico Lombardi hat zudem in seiner TV-Kolumne verraten, dass unter den Prioritäten des Papstes in diesem Jahr an erster Stelle stehe: „Der Dialog mit der Priesterbruderschaft Pius X.“ solle, so Radio Vatikan, „erfolgreich abgeschlossen und so ein schmerzender Bruch überwunden werden.“ Allerdings ist unter den vier Bischöfen der Bruderschaft angesichts der bevorstehenden Einigung ein heftiger Streit ausgebrochen. Vor allem der als Holocaust-Leugner bekanntgewordene britische Bischof Richard Williamson zeigt sich kompromisslos gegenüber dem Vatikan und will die Rückkehr der Bruderschaft in die römische Kirche verhindern.

Die Mehrheit der Gemeinschaft unterstützt jedoch den Kurs ihres Chefs, Bischof Bernard Fellay. Der verfasste gerade erst einen Brandbrief, in dem er Williamson wie alle Piusbischöfe auffordert, nicht länger abseits zu stehen, das Angebot des Papstes nicht auszuschlagen und nicht länger in der Position von Sektierern und Kirchenspaltern zu verharren.

Autor: dts