Gegen den inzwischen in Untersuchungshaft einsitzenden Unternehmer wird nun auch wegen des Verdachts der Entsorgung von Müll im Rahmen einer Geländesanierung im Kölner Stadtteil Porz ermittelt.

Nach einer hier vorliegenden Aussage soll die AVB den Zuschlag für eine Geländesanierung an der Rather Straße erhalten haben. Dort hatten bislang Unbekannte Ende 2007 eine Gaststätte sowie das angrenzende Gebäude eines Motorradclubs angezündet. Bei dem Feuer war der Gesamtkomplex vollständig zerstört worden.

Der Betreiber des Lokals hatte sich daraufhin entschlossen, das Gewerbe nicht fortzuführen und das Gelände wieder der Eigentümerin, der Deutsche Bahn AG, zu übergeben. Wie im Pachtvertrag vertraglich vereinbart, musste das Gelände ohne Aufbauten zurückgegeben werden. Als im Zuge der Abrissarbeiten ein Mitarbeiter der AVB mit einem Radlader durch die Kellerdecke der Gaststätte brach, beauftragte der Pächter des Grundstücks die AVB mit der Verfüllung des entstandenen Hohlraums. Nach hier vorliegenden Informationen wurde der Keller mit insgesamt sechs Sattelzugladungen (150 Tonnen) eines Gemischs aus Bauschutt und so genanntem Siebsand aufgefüllt. Die bisherigen Ermittlungen im Zusammenhang mit der Entsorgung von "Siebsand" in der Kiesgrube bei Lich-Steinstraß haben ergeben, dass es sich bei dem als Erdaushub deklarierten Material um Müll der Schadstoffklasse Z2 (Sondermüll) handelt, der nur speziellen Deponien oder einer Müllverbrennungsanlage zugeführt werden darf. Für heute geplante Baggerarbeiten auf dem Gelände an der Rather Straße wurden mit Blick auf eine für Freitag (23. Mai) terminierte Probebohrung zurückgestellt. In Abhängigkeit vom Ergebnis einer Analyse des dann zu Tage geförderten Füllmaterials wird entschieden, ob der Gesamtkomplex komplett ausgebaggert und der Aushub einer Sondermülldeponie zugeführt werden muss.

[ys; Quelle: ots]