Köln | Pensionäre sollen es jetzt für das Land NRW im Fall der sogenannten Cold Cases richten. Es geht um ungeklärte Tötungsdelikte aus den vergangenen 50 Jahren in NRW. NRW-Innenminister Reul will eine eigene Abteilung mit 28 Stellen aufbauen und setzt auf rüstige und pensionierte Kriminaler.

Das Innenministerium zählt seit den 1970er Jahren 1.160 unaufgeklärte Fälle, die von Fallanalytikern des Landeskriminalamtes NRW digital erfasst und anschließend analysiert werden. 261 Fälle seien in einer Datenbank aufgenommen und 23 Fälle neu aufgerollt worden. Die ehemaligen Kriminaler sollten Erfahrung in Tatortarbeit, Aktenführung oder der Leitung von Mordkommissionen mitbringen. Für NRW-Innenminister Reul können diese Cold Cases nicht im Tagesgeschäft bearbeitet werden. Reul: „Wir suchen Leute mit einer immer noch guten Spürnase, die Lust haben, jeden Stein nochmal umzudrehen, um die Täter zu kriegen.“

Diese neue Sondereinheit die auch mit Ermittlern des LKA und der Kreispolizeibehörden besetzt sein wird, soll die Aufarbeitung der offenen Fälle systematisieren, verbessern und beschleunigen. 28 Penionäre sollen hier eingesetzt werden. Sie sollen die Akten digitalisieren, die Fälle strukturiert aufarbeiten, Aufklärungschancen erkennen und Ermittlungskonzepte erarbeiten. Wenn sich aus dieser Vorarbeit neue Ermittlungsansätze ergeben, sollen die Fälle von den aktiven im Tagesgeschäft tätigen Beamten übernommen werden.

Autor: red
Foto: Symbolbild Akten