Köln (ots), 16.9.2007, 13:30 Uhr > Nach eigenen Angaben stoppte die Kölner Polizei gestern das illegale europaweite Autorennen "Cannonball 8000", das von London nach Zagreb führen sollte. Zu der Aktion schreibt die Polizei:  Die Polizei Köln hat am gestrigen Vormittag (15. September) ein dreitägiges illegales Autorennen von London über Brüssel, Prag bis Zagreb im grenznahen Bereich zu Belgien gestoppt. Allein auf den Bundesautobahnen A 4 bzw. A 44 wurden 19 hochwertige Fahrzeuge der "Cannonball 8000" Teilnehmer sichergestellt.

Von Freitagvormittag bis Sonntagabend beabsichtigten die Fahrer eine Strecke von annähernd 1800 km zurück zu legen. Laut Veranstalter sollte dabei die Route durch Deutschland über die Strecke Aachen (A 4) –  Köln – Frankfurt (A 3) und von dort nach Bayern führen. Insgesamt mehr als 600 km über deutsche Autobahnen. Der Veranstalter hatte den Trip von London nach Zagreb, bei dem die Teilnehmer mehr als 6500 Britische Pfund bezahlen mussten, über seinen Internetauftritt als Wohltätigkeitsveranstaltung deklariert und bei der Bezirksregierung Köln um eine Genehmigung nachgesucht. Diese lehnte im Vorfeld eine solche Ausnahmegenehmigung ab, da es sich nach deutschem Recht um ein illegales Autorennen handelte. Diese Entscheidung wurde auch am Vortag des Rennstarts durch das Verwaltungsgericht Köln bestätigt. 

Auf ihrer ersten Etappe legten die Teilnehmer zunächst am Freitagabend einen Zwischenstopp in Brüssel ein. Aufgrund der verwaltungsgerichtlichen Entscheidung und als Reaktion auf einen möglichen Polizeieinsatz in NRW wies der Veranstalter offenbar die Fahrer an, die bereits auf den Wagen angebrachten Aufkleber und im Wagen angebrachten Hinweise der Sponsoren vor der Weiterfahrt nach Deutschland zu entfernen. Nach Aussage eines am Vormittag angehaltenen Fahrers habe der Veranstalter nach Entfernen der Embleme versichert, dass damit das Rennen in Deutschland "nicht mehr illegal" sei und die Fahrer somit ungehindert die Straßen und Autobahnen befahren könnten. Vielen Teilnehmern war zudem nicht bekannt, dass die Durchführung eines Autorennens in Deutschland gegen die Straßenverkehrsordnung verstößt und somit nicht erlaubt ist.

Insgesamt waren bei dem Polizeieinsatz mehrere hundert Beamte beteiligt. Neben mobilen Kontrollen wurden auf den Straßen und Bundesautobahnen auch zwei Großkontrollen auf der BAB A 4 und A 44 eingerichtet. Hier wurden 19 Rennteilnehmer angehalten, die zuvor die deutsch-belgische Grenze mit ihren hochwertigen Autos passiert hatten. Im Anschluss wurden die Wagen bis zum Sonntagabend sichergestellt. Den Fahrern war es so nicht mehr möglich, an dem illegalen Renngeschehen teilnehmen zu können. Zudem mussten die ausländischen Verkehrsteilnehmer neben einem Bußgeld von 150 Euro auch eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1000 Euro entrichten.

Auch in anderen Bundesländern wurden die Luxuswagen von Rennteilnehmer sichergestellt. So waren in Rheinland-Pfalz und Bayern sechs "Cannonballer" durch ihre Fahrweise und auffällige Ausgestaltung der Wagen aufgefallen. Offenbar hatten sie eine südlichere Route durch Belgien nach Deutschland benutzt, um so den Kontrollen in NRW aus dem Weg zu gehen.

[ag; Quelle: Polizei Köln]